arms trade

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Krieg hat tiefe Wurzeln und hinterlässt bleibende Vermächtnisse. Jahre vor den aufmerksamkeitserregenden Aufnahmen von fallenden Bomben und gepanzert umherfahrenden Fahrzeugen und lange nachdem die Fotografen gepackt haben und nach Hause gefahren sind, wird Gewalt genährt, gepflegt und von ihr profitiert. Im November erlebten wir die schockierenden Anschläge in Paris – am ersten Arbeitstag nach dem der französische Präsident Daesh "den Krieg erklärt" hatte, erfuhren die Aktienkurse einiger der weltweit größten Rüstungsunternehmen ein gesundes Wachstum. Für manche ist Krieg profitabel.

Lexys Rendón

Zwischen den Jahren 2003 und 2013 zeigte Lateinamerika, während man im Rest der Welt eine Welle von Wirtschaftskrisen erlebte, gute Wirtschaftszahlen. Der Kontinent profitierte vom sogenannten “Preisboom von Rohstoffen”, aufgrund der Tatsache, dass in der Geschichte seine hauptsächlichen Ausfuhrprodukte bis zum heutigen Tage energetische Ressourcen waren, wie Öl, Gas, Kohle und andere Mineralien. Im Jahr 2011 zum Beispiel gehörten von den zwanzig wichtigsten Firmen Lateinamerikas dreizehn zu den Bereichen Öl, Gas, Bergbau und Stahlindustrie. Das Geld, das in allen Ländern zusammen verdient wurde, schaffte es, die Armutszahlen in der Region zu verringern. Im Jahr 2012 versicherte die Wirtschaftskomission für Lateinamerika und die Karibik (Comisión Económica para América Latina y el Caribe, CEPAL), der Kontinent zeige die niedrigste Armutsrate (28 % der Gesamtheit der Bevölkerung) der letzten 30 Jahre.

Jedoch wurden die hohen Wirtschaftseinnahmen nicht nur für Sozialprogramme genutzt, um die Zahlen extremer Armut zu reduzieren. Sie wurden auch dazu verwendet, die Streitkräfte der lateinamerikanischen Länder mit Hilfe einer beträchtlichen Zunahme von Waffenkäufen zu modernisieren. In einer Studie, die das Friedenslaboratorium (Laboratorio de Paz) auf Grundlage der Zahlen des Friedensinstituts von Stockholm (SIPRI) erstellt hat, wurde bekannt, dass Lateinamerika den Kauf von Waffen um 150 % erhöht hatte und von den Jahren 2000 bis 2010 die Summe von 13.624 Mio. Dollar ausgab. Die weltweiten Militärausgaben beliefen sich 2012 auf 1,7 Billionen Dollar oder 2,5 % des weltweiten Bruttoinlandsprodukts (BIP). In Lateinamerika betrugen die Verteidigungsausgaben etwa 4 % des gesamten BIP, mehr als im weltweiten Mittel.

Wook-sik Cheong

Wie kann man Nordostasien am besten geopolitisch definieren? Geographisch gesehen kann man sagen: Nordostasien umfasst Nordkorea, Südkorea, Japan, das chinesische Festland und einen Teil des russischen Territoriums. Geopolitisch gesehen nimmt dabei der De-facto-Zustand von Taiwan einen strategisch sehr wichtigen Platz ein. Wenn auch geographisch nicht in der Region vertreten, so kann man die Vereinigten Staaten, als ein Land, das den größten Einfluss hat, und das der mächtigste Akteur dort ist, geopolitisch nicht ausschließen.

*Andrew Feinstein

Der globale Handel mit Waffen ist ein Geschäft, bei dem die Profite in Milliarden gezählt werden, und die Kosten in menschlichem Leben. Er ist, so könnte man behaupten, die schädlichste aller Handelsformen und trägt zu etwa 40 Prozent zur Gesamtheit von Korruption bei. Er hat einen massiven Einfluss auf die Art, in der unsere Regierungen vorgehen, weil er sicherstellt, dass Krieg eine Option ist, die der Diplomatie vorgezogen wird und dass wir jedes Jahr Milliarden Dollars für Waffen ausgeben, die wir oft nicht brauchen. Waffenhandel verewigt Konflikte und Unterdrückung, macht den Blutzoll von Konflikten und Repression größer und ruft sie manchmal sogar hervor.

Die weltweiten Militärausgaben beliefen sich 2014 geschätzt auf $ 1,77 Billion Dollar, das sind mehr als $ 250,00 für jeden Erdenbewohner. Das war noch 0,4 % weniger als im vorhergehenden Jahr und beläuft sich auf etwa 2,3 % des Welt-Bruttosozialprodukts.

Von Emily Masters, zuerst erschienen in 'Peace News'

Nach einer viermonatigen Kampagne gelang es der internationalen Aktion „Stop the Shipment“ („Stoppt den Versand“) am 8. Januar, den Versand von über einer Million Tränengasbehälter nach Bahrain zu verhindern.

 

Seit sich der arabische Frühling im Februar 2011 in Bahrain verbreitete, ist die Regierung des Golfstaates mit Tränengas gegen die Demonstrationen für Demokratie vorgegangen.

Die Organisation „Physicians for Human Rights“ (PHR - „Ärzte für Menschenreche“) stellte 2012 in einem Bericht fest, dass „Bahrainische Vollzugsbeamte routinemäßig jedes UN-Prinzip verletzten“ wobei sie in einer „ungewöhnlich unerbittlichen und wahllosen Kampagne (...) toxische chemische Stoffe als Waffen - sogenanntes Tränengas - einsetzen“.

2012 drangen sieben AktivistInnen in die SHAPE Militärbasis ein, wo die NATO Entscheidungen über den Einsatz ihrer strategischen Atomwaffen fällt. Die Gruppe nannte sich selbst die „Bombspotters“ und wählte diese Aktion zivilen Ungehorsams, um als Teil der NATO Game Over-Bombspotting-Kampagne die Präsenz von Atomwaffen auf belgischen Boden anzuprangern. Sie wurde festgenommen und jetztnach dreieinhalb Jahren vor Gericht gestellt. Der Prozess fand am 26. Oktober statt; jetzt erwarten die AktivistInnen das Urteil. Über die folgende Website können Solidaritätserklärungen geschickt werden: https://bomspotters.wordpress.com/nous-soutenir/

In diesem September kommt eine der weltweit größten Waffenmessen in das Londoner ExCeL Zentrum. Die Messe, die vom 15. bis 18. September stattfinden soll, erwartet mehr als 1.000 Unternehmen und 30.000 BesucherInnen. Eine Aktionswoche wird in der Woche vor der Messe, vom 7. bis 12. September, stattfinden, um die Durchführung dieser Messe so schwierig wie möglich zu machen. An jedem Tag werden unterschiedliche Gruppen Aktionen organisieren, um die verschiedenen Auswirkungen von Waffenhandel und Unterdrückung offenzulegen. Viele Gruppen werden den #WarStartsHere Slogan benutzen, der auch von dem European Antimilitarist Network benutzt wird.

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Im Oktober 2015 werden die WRI und unser südkoreanisches Mitglied 'Welt ohne Krieg' ein internationales Seminar gegen Profitieren vom Krieg abhalten. Das Seminar wird AktivistInnen, die eine große Bandbreite unterschiedlicher Methoden einsetzen, Raum geben, zusammenzukommen, zu verstehen lernen, wie dieses Spektrum an Taktiken miteinander verbunden ist und sich gegenseitig helfen, effektiver zu sein. Vor dem Seminar wird ein Ratstreffen der WRI stattfinden und anschließend folgt eine gewaltfreie direkte Aktion gegen die ADEX-Rüstungsmesse, die in Seoul stattfinden wird und die größte solche Messe in Asien ist. Mehr Informationen und Anmeldung unter: http://www.wri-irg.org/stopping-the-war-business

Im Mai und Juni haben Mitglieder der WRI in ganz Europa Aktionen gegen Kriegsprofiteure und das Militär durchgeführt. Am 26. Mai blockierte die „Gruppe für eine Schweiz ohne Armee“ - GSOA – den Eingang zu einer Waffenfabrik, um einen Deal der Drohnenfirma Elbit Systems zu stören. Am gleichen tag besetzte die Belgier Mitgliedsorganisation Vredesaktie und Agir Pour La Paix die Büros von vier Regierungsparteien in Protest gegen den Plan,neue F-35 Kampfjets zu kaufen. Am 8. Mai protestierten zehn AktivistInnen in der Türkei gegen die IDEF 2015 Rüstungsmesse in Istanbul, trotz schwerem Widerstands von Seiten der Polizei. (Hier gibt es ein Video ihres Statements in Türkisch.) Ein paar Tage später wurden Waffenhändler, die an der IDET Rüstungsmesse in Brno, Tschechien, teilnahmen, von einem Heer grimmiger Sensenmänner und -frauen und einem Banner „Der Tod geht um in Brno“ begrüßt.

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