Korea, Süden

Editorial

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Willkommen zu dieser Ausgabe des Zerbrochenen Gewehrs, mit einem Schwerpunkt zur Situation von Kriegsdienstverweigerern in Südkorea. Dies ist nicht das erste Mal, dass die War Resisters' International eine Ausgabe zu Südkorea produziert – das letzte Mal was zum Tag der Gefangenen für den Frieden 2003. Damals befanden sich ca. 750 Kriegsdienstverweigerer aufgrund ihrer Verweigerung im Gefängnis. Auch wenn diese Zahl heute kleiner ist – nach der Webseite von KSCO befinden sich derzeit ca.

Das Konzept des "gewaltfreien Kampfes" wird noch nicht so lange in den koreanischen sozialen Bewegungen verwendet.

Immer noch haben viele Leute in den sozialen Bewegungen ein schlechtes Gefühl gegenüber diesem Konzept. Sie erachten "Gewaltfreiheit" als schwache, passive-Kampfart, aber nicht eine des Widerstands. Diese Wahrnehmung scheint aus der etwas einzigartigen Geschichte zu kommen, die viele Koreaner erlebt haben.

Kontakte in Korea

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Korea Solidarity for Conscientious Objection

5F., CISJD Bldg., #35 Chungjoengno 2(I)-ga, Seodaemun-gu Seoul 120-012 tel +82-2-393 9085 fax +82-2-363 9085 email corights@jinbo.net http://corights.net

WRI Korea

Dobongo-gu, Ssangmun 2- dong, 49-6, 2ndFloor, Gadis, Infoshop Seoul 132-859 tel +82-2-991-5020 fax +82-2-389-5755 email wrikorea@hotmail.com

Religious organizations Jehovah's Witnesses

Watch Tower Bible and Tract Society of Korea

Chun-Guk Jeong

(55 Jahre, Geumsan-gun, Provinz Chungcheongnam-do)

Chun-Guk Jeong, ein Zeuge Jehovas, verweigerte 1969 mit 21 Jahren den Militärdienst und wurde zu 10 Monaten Haft verurteilt. Er saß diese Strafe ab und verweigerte 1976 mit 26 Jahren erneut. Er wurde dann zu einem Jahr und sechs Monaten Haft verurteilt, obgleich der Staatsanwalt drei Jahre forderte. Er legte Berufung ein, aber die nächste Instanz erhöhte die Strafe auf 3 Jahre. Am Tag seiner Entlassung warteten Beamte der Militär-Personalverwaltung am Gefängnistor mit einem Einberufungsbefehl auf ihn.

Solidarity for Peace and Human Rights

5F., CISJD Bldg., #35 Chungjoengno 2(I)-ga, Seodaemun-gu Seoul 120-012 tel +82-2-393 9085 fax +82-2-363 9085 email peace@jinbo.net http://peace.jinbo.net

World Without War

2F., 242-73 Sangdo 4-dong, dongjak-gu Seoul 156-806 Tel: +82-2-815-4477 Email: admin@withoutwar.org

Korean House for International Solidarity

2F., 32 Wonseo-dong, Jongno-gu Seoul 110-280 Tel: +82-2-3675-5808 Fax: +82-2-3673-5627 Email: khis21@empal.com

Young-il Hong

Die Geschichte der Kriegsdienstverweigerer auf der koreanischen Halbinsel geht bis 1939 zurück. Am 21. Juni des genannten Jahres wurden die ersten japanischen Zeugen Jehovas, die den Militärdienst verweigert hatten, verhaftet. Eine Welle von Verhaftungen von Zeugen Jehovas zog sich am 22. Juni durch Taiwan und am 29. Juni durch Korea. 33 koreanische Zeugen Jehovas wurden daraufhin angeklagt. Die meisten der Zeugen Jehovas, die von 1939 bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs in Korea arbeiteten,wurden wegen Kriegsdienstverweigerung inhaftiert.

Jung-min Choi

Ein Jahr und 8 Monate sind vergangen, seit im Januar 2002 eine Adjukation über die Verfassungskonformität des geltenden Militärdienstgesetzes beantragt wurde. Bis jetzt ist noch kein Urteil ergangen. Auch wenn der jetzige Präsident Roh Moo-Hyun im Wahlkampf positiv auf einen Zivildienst reagierte, hat seine neue Regierung noch keine konkreten Schritte unternommen. Die derzeitige Situation ist durch Stillstand auf allen Ebenen gekennzeichnet.

Jung-min Choi

Erst im Jahr 2001 wurde das Konzept der Kriegsdienstverweigerung der koreanischen Öffentlichkeit bekannt. Eine politische Zeitschrift berichtete über ein Forum zum Militärdienstsystem und das Recht auf Kriegsdienstverweigerung. Die Zeitschrift richtete besondere Aufmerksamkeit auf die Geschichte der kriegsdienstverweigernden Zeugen Jehovahs. Seit der Bildung der koreanischen Armee wurden mehr als 10000 Verweigerer (die meisten Zeugen Jehovahs ) eingesperrt. Die Öffentlichkeit hatte sie bis dahin als nicht existent behandelt.

Editorial

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Der Tag der Gefangenen für den Frieden 2003 hat die junge Bewegung zur Kriegsdienstverweigerung (KDV) in Südkorea zum Schwerpunkt. Auch wenn KDV als Bewegung jung ist, reicht die Geschichte der Inhaftierung von Kriegsdienstverweigerern Zeugen Jehovahs - weit zurück. Mehr als 10.000 Zeugen Jehovahs wurden in den letzten 50 Jahren wegen ihrer Kriegsdienstverweigerung eingesperrt, meist für drei Jahre, und bis vor kurzem oft mehrmals.

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