Colombia

Die wachsende Militarisierung der Territorien, die im Laufe des Jahres im Departement des südwestlichen kolumbianischen Cauca sichtbar geworden ist, hat die verschiedenen Gemeinschaften, die Teil der verschiedenen indigenen Völker sind, die es bewohnen, stark gefährdet. Viele Anzeigen und Warnungen der CRIC - Indigenous Regional Council of Cauca - wurden von der kolumbianischen Regierung ignoriert und übergangen.

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Dieser Länderbericht sollte 2021 aktualisiert werden. Derzeit ist er nur auf spanisch verfügbar

Mein Name ist Christian Peñuela. Ich bin ein Kriegsdienstverweigerer. Ich gehöre zu einer Organisation namens „Colectiva la Tulpa“. Das ist eine Organisation von Kriegsdienstverweigerern aus der Stadt Bogotá in Kolumbien, Südamerika.

In unserem Land gibt es ein unterzeichnetes Friedensabkommen zwischen der kolumbianischen Regierung und der Farc-Guerilla. Unsere Organisation steht der Umsetzung sehr kritisch gegenüber und setzt öffentliche Debatten darüber in Gang. Wir glauben, dass wir nach dem Abkommen verstärkt militarisiert werden und dass die staatlichen Investitionen in den Krieg leider fortgesetzt werden.

War Resisters' International unterhalten eine einzigartige Ressource, den World survey of conscription and conscientious objection to military service (Welt-Erhebung über Wehrpflicht und Gewissensverweigerung militärischen Dienstes): Es ist eine Datenbank mit Länderprofilen und Informationen über KDVer*innen und Wehrpflichtige in der ganzen Welt. Dieser Survey wird nach und nach aktualisiert.

DVer Diego Fernando Blanco López aus Kolumbien wurde illegaler Weise von dem kolumbianischen Militär einberufen, obwohl er als Student das Recht hätte, seinen Wehrdienst zu verschieben. Er wird im Moment gezwungen, in der „Grupo de Caballeria Mecanicado No 4 Juan de Corral“ der Armee in Rionegro, Antioquia, zu dienen.

Colectiva Reparando Ausencias (Gruppe zur Wiedergutmachung des Vermissens)

"Wir brauchen sie, weil sie bereit waren zu lieben, sie machten sich schön, alles was sie wollten, war glücklich zu sein, wie im Märchen, und sie ahnten nicht, dass diese oft wie Horrorgeschichten enden, weil sie ihren Nächsten - einen Nächsten – mehr liebten als sich selbst. Sie gehorchten der Weisung, zu ertragen, zu hoffen, dass die Liebe ihn ändern kann, sie hielten sich feierlich an das "bis dass der Tod uns scheidet."

Der zweimonatliche Fundraising-Brief der WRI wurde im April verschickt. Er wurde von dem kolumbianischen KDV-Aktivisten Diego Carreño Neira geschrieben und spricht über den bedeutsamen Fortschritt, den die WRI und die Acción Colectiva de Objetores y Objetoras de Conciencia (ACOOC: Kolumbianische Kollektive Aktion von Kriegsdienstverweigerern) gemeinsam erreicht haben. Jüngster Erfolg war, dass junge Männer eine Hochschulausbildung in Kolumbien abschließen können, ohne einen Militärpass / Zertifikat zu haben.

Hier kann der Brief gelesen werden.

AktivistInnen in Kolumbien, die eine Kampagne für Kriegsdienstverweigerung betreiben, sind durch eine neue Entscheidung des Verfassungsgerichts bestärkt worden. Ende Januar wies das Gericht über einen Fall von zwei Kriegsdienstverweigerern, die zwangsweise rekrutiert worden waren, das Nationale Rekrutierungsbüro an, Entscheidungen über Verweigerer binnen 14 Tagen zu treffen; eine Broschüre herauszugeben, in der junge Männer über Gründe für Ausnahmen vom Militärdienst und KDV aufgeklärt werden; und die Praxis willkürlicher Inhaftierung einschließlich der ‚batidas‘ (Razzien an öffentlichen Orten) zu beenden. Das Recht auf KDV gelte auch, wenn jemand schon in der Kaserne sei. Die Armee wurde aufgefordert, innerhalb von sechs Monaten übe die Umsetzung dieser Weisungen zu berichten. Sofern diese Regelungen wirklich voll implementiert werden, würde dies für junge Menschen in Kolumbien einen großen Unterschied machen, besonders für KDVer.

Die ‚libreta militar‘, die Militärkarte, wird nicht länger mehr erforderlich sein, um in Kolumbien einen Hochschulabschluss zu machen. Das heißt, dass all diejenigen, die ihren Militärdienst nicht abgeleistet haben, jetzt ihre Abschlüsse bekommen werden. Dennoch ist die Karte weiter für viele andere Rechte nötig. Zum Beispiel braucht man immer noch eine Militärkarte, um in vielen Jobs tätig zu werden. Wenn ‚batidas‘, Razzien zum Zweck der zwangsweisen Rekrutierung, stattfinden, sind es jene ohne eine solche Karte, d.h. die nicht beweisen können, dass sie ihren Militärdienst abgeleistet haben, einschließlich Kriegsdienstverweigerer, am gefährdetsten. AntimilitaristInnen in Kolumbien werden ihre Kampagne zur Abschaffung der Militärkarte – und in der Tat des Militärdienstes – fortsetzen. Die Kampagne Libre de Libreta (Freiheit von Militärkarten), die wir in den letzten Monatsstories beschrieben haben, geht weiter!

Mehr (in englischer Sprache)

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