Israel

In den letzten 14 Tagen hat es wachsende Proteste gegen die Unternehmen gegeben, die das israelische Militär bewaffnen, besonders die Firma Elbit Systems. „Das ist Teil der wachsenden Kampagne direkter Aktion gegen Firmen, die ihre Profite aus der Herstellung von Maschinen des Todes machen“, sagte die Melbourner Palästina-Aktionsgruppe, die ihre Fabrik in Melbourne besetzte. In England hat die Londoner Palästina-Aktionsgruppe Elbits Fabrik in Birmingham besetzt. Die WRI hat das Statement des European Network Against Arms Trade unterzeichnet, in dem die EU aufgerufen wird, ihre militärische Unterstützung für Israel zu beenden. Schaut Euch Sahar Vardis Aritkel über Widerstand gegen Militarismus in Israel hier an und lest WRIs Statement zum Angriff auf Gaza.

Mehr Informationen (auf Englisch)

Nach einem regionalen Treffen von Kriegsdienstverweigerern und Antikriegsbewegungen aus der östlichen Mittelmeerregion Ende Januar wurde der zypriotische KDVer Murat Kanatlı, der das Treffen mitorganisiert hatte, für zehn Tage in Haft genommen. Solidaritätsaktionen fanden in der Türkei, Griechenland und Israel (durch drusisch-palästinensische Verweigerer) statt. In Athen wurden AktivistInnen wegen ihres Protests an der türkischen Botschaft vorübergehend festgenommen. Hier kannst Du ein Video der AktivistInnen in Istanbul ansehen.

Abonnenten der KDV-Alarmberichte der WRIwerden eine neue Welle drusischer KDV-er in Israel wahrgenommen haben. Darunter sind Omar Saad und Seif Abu Seif. Einer der Aktiven der Bewegung, Maisan Hamdan, hat für die WRI auf der letzten Aktualisierung für KDV-er über die Kampagne geschrieben. Mitglieder der Gruppe der drusischen KDV-er waren vor kurzem bei einem Treffen von KDV- und Kriegsgegner-Bewegungen im östlichen Mittelmeerraum dabei, abonniere das nächste KDV-Update für einen Bericht über dieses Treffen.

Owen Everett

Der erste „Internationale Aktionstag für Bildung und Forschung ohne Militär“ wurde von der WRI am 14. Juni 2013 organisiert. Aktivisten in Indien, Deutschland, Südafrika, Spanien, Chile, Kongo, den USA und Israel riefen zu einer Trennung von Militär und Bildung auf.

In Israel kamen antimilitaristische Aktivisten von New Profile, der Women’s Coalition for Peace und dem American Friends Service Committee zusammen, um ein Straßentheater zu organisieren, das die Gegenwart des Militärs in der Bildung in Szenen umsetzte. Der „rekrutierte Klassenraum“, den wir auf die Bühne brachten, umfasste eine Ausstellung von Fotos und Bildern, die die Anwesenheit des Militärs, seiner Symbole und Werte im Bildungssystem zeigen: Zeichnungen von Panzern und Kampfflugzeugen in Arbeitsblättern für den Kindergarten, Bilder von Kindern, die Militärmützen tragen und ihren soldatischen Lehrer begrüßen (einige Soldaten im israelischen Militär werden in unterprivilegierten Gemeinden als Schullehrer eingesetzt), das Foto einer Kanone, die innerhalb eines Kinderspielplatzes aufgestellt ist, und viele andere.

Sahar Vardi

Seit seiner Gründung gibt es in Israel die Wehrpflicht sowohl für Männer als auch Frauen. Man ist national und international stolz auf das relativ geschlechtergleiche Militär, bei dem Frauen genauso wie Männer zu der Gesellschaft beitragen und ihren Wert unter Beweis stellen können. Die durch das Militär dargestellte anscheinende Gleichheit der Geschlechter provoziert eine besonders feministische Perspektive zur Wehrpflicht von Frauen.

Wir, die Bewegung No to Compulsory Military Service (Nein zum Kriegsdienstzwang - Ägypten) und New Profile (Israel), unterstützen in beiden Ländern Frieden und Kriegsdienstverweigerung. Wir betonen das Menschenrecht auf Gewissens- und Religionsfreiheit sowie Selbstbestimmung. Wir verurteilen den Weg, den die Regierungen beider Länder eingeschlagen haben, um Kriegsdienstverweigerer zu behandeln, wie Natan Blanc, Emad el Dafrawi und Mohamed Fathy.

Die meisten Israeli glauben, dass ein permanenter Ausnahmezustand gerechtfertigt ist und eine große Armee von Wehrdienstpflichtigen und Reservisten hilft, sie gegen die Feinde um sie herum abzusichern, die Israel auslöschen und "uns ins Meer treiben" wollen.

„Ein wahrer Israeli drückt sich nicht vor der Einberufung“[1] – dieses Motto steht im Mittepunkt einer großangelegten Werbekampagne in Israel. Die Kampagne wird nicht vom israelischen Militär betrieben und zielt nicht darauf mit Soldat_innen den Schwund bei den israelischen Streitkräfte (IDF) zu stoppen. Israel hat – zumindest de jure – eine allgemeine Wehrpflicht sowohl für Männer als auch für Frauen. Das Motto ist dennoch Ausdruck und Verstärkung der israelischen Auffassung über die Rolle des Militärdiensts im Leben eines Israeli – eines „wahren“ Israeli.

Von Sergeiy Sandler, mit Unterstützung von Shir Givoni und Bar Rose, New Profile.

Am 1. Dezember 2009 trafen sich Hunderte Schulleiter israelischer Oberschulen zu einer besonderen Konferenz zum Thema „Vorbereitung eines bedeutsamen Dienstes in den israelischen Verteidigungskräften“ mit dem Personalchef des israelischen Militärs als Hauptredner. Anwesend war auch der israelische Minister für Bildung und viele höhere Beamte aus den Ministerien für Bildung und Verteidigung sowie höhere Offiziere.[1]

Israel abonnieren