Usbekistan

Sanjar Saidov

Die Integration der zentralasiatischen Länder wird am am meisten behindert durch die offen Fragen zu den Wasser- und Energieressourcen. Die historischen Voraussetzungen der heutigen Situation gehen zurück zu den Zeiten der ehemaligen Sowjetunion. In dieser Zeit stützte sich die Region auf ein gemeinsames, die ganze Union umschließendes System zur Wasser- und Energieversorgung und eines sozio-ökonomischen Systems. Alle wesentlichen Ressourcen (einschließlich Wasser und Energie) wurden vom sogenannten Zentrum verteilt - mit anderen Worten: von Moskau. Mit dem Zusammenbruch des zentralen Systems und dem Erhalt der nationalen Unabhängigkeit änderte sich in den Ländern Zentralasiens nicht nur das sozio-ökonomisches Gesellschaftssystem. Auch die geopolitische Lage wechselte. Nach dem Zerfall der UDSSR haben die Staatsgrenzen einen erkennbar hohen Stellenwert erhalten. Die bisher vereinheitlichte System hat nun einen grenzüberschreitenden Charakter angenommen. In den Ländern dieser Region sind die Konflikte um Wasser (die grenzüberschreitende Flüsse Amu-Darja und Syr-Darja) und um Energie sind ein deutliches Beispiel. Dies ist mitverantwortlich für die zunehmende Militarisierung (vor allem an den Grenzen), und für manche offene Konfrontation zwischen den Staaten Zentralasiens.

In keinem Land im Kaukasus oder in Zentralasien ist es bisher möglich, sich frei zwischen Militär- und Zivildienst zu entscheiden.

Meistens besteht noch nicht einmal die Option eines alternativen Dienstes. Die wenigen Staaten, in denen ein entsprechendes Gesetz verabschiedet wurde, haben es keineswegs nach internationalen Standards umgesetzt. So gibt es in Georgien faktisch gar keinen Ersatzdienst, in Kirgisistan und Usbekistan sind hohe Bestechungsgelder nötig, um ihn ableisten zu können.

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