Dieser Bericht wurde vorbereitet vom Personal und Exekutivkomitee: September 2012 - August 2013

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1. Einleitung

Das Jahr seit dem Ratstreffen in Bilbao im September 2012 war die Zeit eines erfolgreichen Übergangs im Büro von Andreas Speck zu Hannah Brock und die Fortsetzung der verschiedenen programmatischen Aktivitäten der WRI.

Die fortschreitende Vorbereitung der geplanten internationalen Konferenz in Südafrika 2014 und die Vorbereitung des Rates von 2013 waren zwei weitere wichtige Elemente unserer Arbeit. Im internationalen Netzwerk markierten der Weltaktionstag gegen Militärausgaben am 15. April, der Tag der Kriegsdienstverweigerung (KDV) genau einen Monat später und die Aktionstage gegen die Militarisierung der Jugend im Juni 2013 Daten, an denen viele unserer Mitglieder gemeinsame Aktionen unternahmen.

Die internationale politische Lage bleibt voller Herausforderungen und Probleme – von Venezuela und Paraguay, wo unsere Mitglieder für Menschenrechte kämpfen und gegen den allmächtigen Einfluss des militärischen Establishments, über den Nahen Osten mit seinen verschiedenen Konflikt- und Kriegsbühnen, bis hin nach Ostasien, wo unsere Mitglieder von Südkorea unter dem Schatten eines größeren Konflikts zwischen Nord- und Südkorea gegen eine Militärbasis kämpfen.
Dieser Bericht beschreibt die programmatischen Aktivitäten in den beiden WRI-Programmen (Gewaltfreiheit und das Recht, das Töten zu verweigern), die Arbeit der WRI in den Regionen, das WRI-interne Geschäft und natürlich die finanzielle Situation der WRI.

2. Programme mit persönlicher Zuständigkeit

Seit einigen Jahren hat die WRI jetzt schon zwei Programme mit persönlicher Zuständigkeit: „Gewaltfreiheit“ und „Das Recht, den Kriegsdienst zu verweigern“. In beiden Programmen gibt es verschiedene laufende Aktivitäten und Projekte.

2.1 Programm: Gewaltfreiheit

Verantwortlich: Javier Gárate

Das Gewaltfreiheits-Programm hat seinen Schwerpunkt auf zwei Hauptgebieten:

  • Lieferung von Ressourcen und Training in Gewaltfreiheit
  • die Initiative gegen Kriegsprofite

2.1.1 Ressourcen und Training in Gewaltfreiheit
GraswurzelaktivistInnen zu befähigen, gewaltfreie Aktionen durchzuführen, bleibt weiterhin eines der Hauptziele des Gewaltfreiheits-Programms. Im vergangenen Jahr lag der Schwerpunkt des Programms darin, den Austausch über regionale Trainings für Gewaltfreiheit zu koordinieren und Trainings für TrainerInnen zu leiten. Wir sehen, dass der Hauptbeitrag der WRI darin liegt, TrainerInnen zusammenzubringen, um ihre Erfahrungen auszutauschen und GraswurzelaktivistInnen zu befähigen, ihre eigenen Trainings zu gestalten.

In the past year, a European Training Exchange took place in Ieper, Belgium, hosted by WRI's Belgian affiliate – Vredesactie. WRI and Vredesactie came up with the idea for this exchange and invited several other groups to join the organising committee, including: European Youth for Action (EYFA), Turning the Tide (UK), Seeds for Change (UK), Trypod (UK), Ofog (Sweden) and SwedFOR (Sweden). The training exchange brought together 40 trainers for several European countries for a week-long training exchange on strategies for social movements. One concrete outcome from the exchange was to form a loose network of trainers. Participants at the exchange have continued to exchange information and there has already been some follow ups from this exchange, with a meeting in January in London hosted by Turning the Tide on how to develop personal skills for strategies, and there are plans for more trainers meetings during this year.

Im vergangenen Jahr fand in Ieper in Belgien ein europäischer Trainingsaustausch statt. Gastgeber war die belgische Mitgliedsorganisation „Vredesactie“. Die WRI und Vredesactie entwickelten die Idee für diesen Austausch und luden verschiedene andere Gruppen ein, zum Organisationskomitee dazuzukommen, darunter European Youth for Action (EYFA), Turning the Tide (UK), Seeds for Change (UK), Trypod (UK), Ofog (Schweden) and SwedFOR (Schweden). Der Trainingsaustausch brachte 40 TrainerInnen aus verschiedenen europäischen Ländern für einen Trainingsaustausch von einer Woche zu Strategien für soziale Bewegungen zusammen. Ein konkretes Ergebnis des Austauschs war, ein loses Netzwerk von Trainerinnen aufzubauen.
TeilnehmerInnen des Austausches haben auch weiterhin Informationen ausgetauscht, und es gab schon einige Folgetreffen nach diesem Austausch, mit einem Treffen in London im Januar, bei dem „Turning the Tide“ Gastgeber war, zur Frage, wie persönliche Fähigkeiten für Strategien entwickelt werden können, und es gibt Pläne für weitere Treffen von TrainerInnen für dieses Jahr.

Wie im letzten Jahresbericht im August des letzten Jahres erwähnt, organisierte die WRI einen afrikanischen Austausch für Training in Gewaltfreiheit in Johannesburg. Bei dem Treffen wurde ein afrikanisches Netzwerk für Gewaltfreiheit und Friedensaufbau gegründet. Dieses Netzwerk blieb weiter über Email in Kontakt und plant ein Treffen bei der 2014 bevorstehenden internationalen Konferenz der WRI „KLEINE Aktionen, GROSSE Bewegungen“ in Kapstadt.

Für 2013 gibt es Pläne, ein lateinamerikanisches Training für TrainerInnen abzuhalten, das im November in Venezuela stattfinden wird. Das Ziel ist, Aktivisten zusammenzubringen, die gewaltfreie Aktion nutzen oder daran interessiert sind, Fähigkeiten auszutauschen, wie Training gewaltfreie Aktionen auf Graswurzelebene in Lateinamerika unterstützen kann.

Im Oktober 2012 leitete das Gewaltfreiheitsprogramm ein Training für TrainerInnen in Südkorea an, Gastgeber war „World Without War“. Die TrainerInnen waren Denise Drake von „Turning the Tide“ und Javier Gárate. Das Training kam gerade zur rechten Zeit, da der Kampf gegen den Flottenstützpunkt auf der Insel Jeju versucht, den Impuls zum Widerstand zurückzugewinnen. Die meisten Teilnehmenden beim Training für TrainerInnen waren aktiv engagiert beim Widerstand gegen den Flottenstützpunkt und suchten nach Wegen, wie sie mehr Menschen in ihren Gruppen ermächtigen können, mit gewaltfreien Aktionen zu arbeiten. Das Training für TrainerInnen war Teil eines längeren Prozesses, begonnen von „World Without War“, um eine Gruppe von TrainerInnen aufzubauen. Die Gruppe traf sich verschiedene Male vor dem Training für TrainerInnen und hat diese Treffen nachher fortgesetzt, um an der Vergrößerung ihrer Fertigkeit zum Trainieren zu arbeiten. „World Without War“ hat direkte Aktionen gegen den Flottenstützpunkt unternommen und sieht gewaltfreies Training als einen Schlüsselaspekt für mehr Wirkung ihrer Aktionen an.

2.1.1.1 Handbuch für Gewaltfreie Aktion
Das Handbuch der WRi für gewaltfreie Kampagnen ist weiterhin die Hauptquelle des Programms für Gewaltfreie Aktion. Wir erhalten weiterhin Angebote, das Handbuch zu übersetzen, und wir haben die Übersetzung in weitere Sprachen abgeschlossen. Im vergangenen Jahr wurde dank der Arbeit von Subhash Khattel die Version in nepalischer Sprache veröffentlicht. Die russische Version ist ebenfalls abgeschlossen. Aus dem Nichts erhielten wir eine Nachricht von der ukrainischen Internet-Gemeinschaft http://texty.org.us, dass sie das Handbuch ins Ukrainische übersetzt und auf ihrer Webseite eingestellt hätten. Die deutsche Fassung ist auf dem Wege der Übersetzung mit großen Hoffnungen, sie im Laufe des Jahres 2013 fertig zu stellen. Vielen Dank an Jorgen Johansen, der weiterhin dazu hilft, Übersetzungen des Handbuches zu bekommen. Im Augenblick sind Menschen dabei, es ins Italienische, Griechische und Bulgarische zu übersetzen. Mit all diesen Übersetzungen wird das Handbuch in mehr als zehn Sprachen verfügbar sein.

Indem das Handbuch genutzt und übersetzt wird, erhalten wir immer wieder Kommentare dazu. Das brachte uns auf den Gedanken, dass es die richtige Zeit ist, an einer zweiten Auflage des Handbuches zu arbeiten, die einige der Vorschläge für Änderungen und Zusätze aufgreifen kann. Der Plan ist, an der zweiten Auflage in der zweiten Hälfte von 2013 zu arbeiten, wenn ihr also Bemerkungen habt, nehmt mit uns Kontakt auf. Wir werden auch während des Ratstreffens zu Feedback einladen. Als Teil der Arbeit an einer zweiten Auflage wollen wir auch unsere Strategie für Online-Quellen unabhängig vom Handbuch planen und die WRI-Webseite zu einer Quelle für AktivistInnen machen, die sich über gewaltfreie Aktion austauschen und lernen wollen.

2.1.2 Initiative gegen Kriegsprofieteure
2.1.2.1 Die Zeitschrift „War Profiteers' News”
Das Programm zur Gewaltfreiheit arbeitet weiterhin daran, Kampagnen gegen alle Formen der Kriegsprofite zu unterstützen. Mit Kriegsprofiten meinen wir, dass unsere Betonung nicht nur auf dem Waffenhandel liegt, sondern auch auf anderen damit zusammenhängenden Themen wie Privatisierung des Militärs, Technologisierung des Krieges und Kriege um Bodenschätze. Die Arbeit gegen Kriegsprofite wird hauptsächlich über die Veröffentlichung des Rundbriefs „War Profiteers‘ News“ geleistet (http://wri-irg.org/publications/war_profiteers). Mit diesem Rundbrief wird eine besondere Anstrengung gemacht, AktivistInnen und ForscherInnen auf dem Feld der Kriegsprofite einzuladen, zu schreiben und ihre Arbeit anderen mitzuteilen. Das hat zur Vernetzung derjenigen geführt, die zu diesem Rundbrief beitragen.

2.1.2.2 Welt-Aktionstag zu Militärausgaben

Die WRI war aktiv bei der Unterstützung der Initiative eines Welt-Aktionstages zu Militärausgaben (Global Day of Action on Military Spending, GDAMS), der vom internationalen Friedensbüro (IPB) koordiniert wurde und dieses Jahr am 15. April stattfand. Die WRI half dabei, eine regionale Erklärung zu Lateinamerika und Aktionen für den GDAMS zu koordinieren (http://wri-irg.org/node/21528) entwarf eine Erklärung zur Unterstützung des GDAMS am 15. April. Als Teil dieser Arbeit betonten wir die Wichtigkeit, gegen alle Militärausgaben zu sein und nicht die Unterscheidung zwischen „guten“ oder „notwendigen“ Militärausgaben und „bösen“ imperialistischen Militärausgaben zu machen. Die WRI förderte gewaltfreie Aktionen als Teil der GDAMS und ermutigte die Menschen, die Verbindungen zwischen Militarismus und Wirtschaft zu ziehen und nein zu sagen zum Militarismus von Unternehmen.

Als Teil der Koordinationsarbeit für den GDAMS war Javier Gárate für ein zweites Jahr Teil des internationalen Steuerungskomitees zum GDAMS 2013. Die WRI wird diese wichtige Initiative weiterhin unterstützen, die Menschen aus aller Welt zusammenbringt, um Nein zu sagen zu Militärausgaben.

2.1.3. Spendenarbeit
Das Programm für Gewaltfreiheit hat es geschafft, für alle o. g. Projekte des Programms Spenden einzuwerben, aber keine Spenden für einen Beitrag zu den allgemeinen Personalausgaben. Das bleibt also die große Herausforderung des Programms. Mit dem neuen Spendenkomitee haben wir gearbeitet und Spendenanträge für das Programm erstellt. Während wir diesen Bericht schreiben, haben wir die Nachricht erhalten, dass Lush Charity £ 5.000 für die allgemeinen Kosten des Programms gewährt hat, was uns ermutigt zu glauben, dass wir mehr allgemeine Spenden für das Programm erhalten können. Wie immer laden wir das WRI-Netzwerk ein, nach Wegen zu suchen, Spenden einzuwerben, damit es ein nachhaltiges Programm wird.

2.2 Das Programm “Das Recht, das Töten zu verweigern”

Personal: Andreas Speck, ersetzt durch Hannah Brock

2.2.1 Allgemeine Arbeit

2.2.1.1 Kolumbien

Andreas und Hannah sind im November 2012 nach Kolumbien gereist, um die Verbindungen zu vielen Gruppen aufzufrischen, die bei der ANOOC (La Asamblea Nacional de Objetores y Objetoras de Conciencia) engagiert sind, und zukünftige Arbeit zu planen (ein Reisebericht findet sich hier). Aus diesem Besuch entstand die Wiedereinführung des Passes für KDV. Örtliche Gruppen sind nun in der Lage, ihre eigenen Versionen für jeden neuen KDVer zu drucken (siehe die batidas-Abteilung hier). Wir arbeiten mit der Acción colectiva de objetores y objetoras de conciencia (ACOOC) zusammen, um im Oktober 2013 ein Seminar in Bogotá abzuhalten, das RechtsanwältInnen – und AktivistInnen mit Interesse an Jura – trainieren wird, sowohl die nationalen Gesetze mit Bezug auf KDV (beide unter tutelas, (im Gesetzgebungsverfahren) und einen neuen Gesetzesvorschlag, sollte er beschlossen werden), als auch internationale Standards, die mir KDV zu tun haben. Es wird auch RechtsanwältInnen mit einem Verständnis dafür ausstatten, warum Menschen KDV und Totalverweigerer werden. Die WRI machte der kolumbianischen Regierung im März 2013 einen Vorschlag zu dem neuen Gesetzesprojekt.

2.2.1.2 Netzwerk KDVer Östliches Mittelmeer
Im Juli wurde ein Treffen für AktivistInnen aus dem Nahen Osten geplant, zusammen mit anderen Initiativen von der Region des östlichen Mittelmeers in der Türkei. Das Treffen hatte den Zweck, ein Netzwerk von Bewegungen für KDV in der Region zu gründen. Auch wenn dieses Ereignis verschoben werden musste, sind weitere Optionen, das Treffen Ende 2013 oder Anfang 2014 abzuhalten, schon auf dem Weg, wahrscheinlich an einem anderen Ort. AktivistInnen von der KDV-Plattform für Frieden und andere Gruppen in der Turkei arbeiten daran, zusammen mit der the Initiative for Conscientious Objection in Cyprus, der Association of Greek COs, dem Jenin Creative and Cultural Centre (Palästina), New Profile (Israel), No to Compulsory Military Service (Ägypten) und anderen.

2.2.1.3 Griechenland
Die Verfolgung von KDVern in Griechenland ist 2013 heftig angewachsen. Wir waren in engem Kontakt mit KDVern in Griechenland, besonders durch die Vereinigung für griechische KDVer und erregten Aufmerksamkeit über ihre Lage, auch durch einen Artikel im Zerbrochenen Gewehr, und eine Erklärung über das europäische Büro für KDV und Amnesty International in Griechenland. Ihr „Offener Brief“ (ein Aufruf zu internationaler Unterstützung) wurde vom Büro am 11. Juli verteilt.

2.2.1.4 Gedenktage
Wir nutzen die “Sozialen Medien”, um den Tag der Gefangenen für den Frieden am 1. Dezember und den internationalen Tag der KDV am 15. Mai zu fördern. Einige Jahre lang wurde am 15. Mai ein Land als Schwerpunkt betont. Doch in den letzten Jahren sind die Aktivitäten von Gruppen in der ganzen Welt für den internationalen Tag der KDV gemeinsam begangen worden, und die Mitglieder des Komitees für das Recht das Töten zu verweigern haben keine vorrangigen Empfehlungen für bestimmte Aktionen am 15. Mai gegeben.

2.2.1.5 Internationale Institutionen
Die WRI hat auf die Anfrage nach Information vom UN-Büro des Hochkommissars für Menschenrechte zu KDV reagiert mit einem analytischen Bericht über vier Jahre zu KDV, der dem Rat für Menschenrechte vorgestellt werden wird. Ihr könnt unsere Vorschläge hier lesen.

2.2.1.6 Veröffentlichungen und Medienpräsenz
Siehe 4.6.1.4 und 4.6.1.5 für weitere Informationen über KDV-Neufassungen und KDV-Alarm, die vom RRTKCOM produziert worden sind.

Wir erhielten einige Aufmerksamkeit durch die Presse, hauptsächlich in GB, um den Tag der Gefangenen für den Frieden und den internationalen Tag der KDVer. Hannah gab Radio Libertaire ein Interview zu KDV in Turkmenistan, das ins Turkmenische gedolmetscht wurde. Anfragen für Kommentare über KDV im Gedenken an den Krieg von 1914-1918 kommen gerade herein.

2.2.2 Ein Ratgeber für KDVer zum System der internationalen Menschenrechte
Dieser Ratgeber zum System der internationalen Menschenrechte für KDVer wurde von Andreas Speck zusammengestellt, der ihn im Dezember 2012 fertigstellte. Das Zentrum für zivile und politische Rechter, das UNO-Büro der Quäker in Genf und die Internationale für Gewissens- und Friedenssteuer (Conscience and Peace Tax International) arbeiteten mit uns zusammen, um dieses Projekt zur Reife zu bringen.

Gegründet vom Wohltätigkeitsfonds Roseph Rowntree, hatte sich der Ratgeber mit seiner ursprünglichen Terminierung verspätet, aber wurde schließlich im Mai 2013 herausgebracht im Zusammenhang mit der Tagung des Rates für Menschenrechte in Genf. Ihr könnt ihn finden unter http://co-guide.info/.

Der Ratgeber ist in Spanisch und Englisch lieferbar. Wir danken Carlos Barranco für seine schnelle und hochwertige Übersetzungsarbeit und den Genfer Quäkern für ihre finanzielle Unterstützung dieser Übersetzung, ebenso wie Netuxo für die Entwicklung einer leicht zugänglichen Webseite.
Wir hoffen, dass er eine bleibende Wirkung auf KDV-Bewegungen haben wird und auf ihre Fähigkeit, sich internationaler Mechanismen zu bedienen.

2.2.3. Gegen die Militarisierung der Jugend
Das Projekt gegen die Militarisierung der Jugend war der Schwerpunkt des Friedensarbeiters Owen Everett von QPSW, der 2,5 Tage pro Woche arbeitete. Etwa im November 2012 wurde entschieden, dass die Dokumentation der Konferenz in Darmstadt vom Juni als Buch mit Artikeln von verschiedenen Personen im Netzwerk der WRI herausgegeben werden sollte, mit der Grundlage der Themen der Konferenz, aber interessant für diejenigen, die nicht teilgenommen haben. Das Buch wird im Juni auf Englisch veröffentlicht werden, und deutsche und spanische Fassungen werden im September folgen. Es wird Ausschnitte von Transkriptionen von Interviews einschließen, die in Darmstadt gefilmt worden sind, und Ergebnisse einer Umfrage, die in Darmstadt angefangen wurde.

Ein Film mit ausgewählten Teilen der Videointerviews wird gerade von Oskar Castro erstellt, und die vollständigen Umfragedaten zusammen mit einer umfassenden Analyse sind auf die WRI-Webseite gestellt worden: wri-irg.org/surveydata.

Ein kleineres Stück Arbeit war die Koordination eines internationalen Aktionstages für militärfreie Bildung und Forschung, der am 14. Juni stattfand. Der war inspiriert durch eine Aktionswoche über dieses Thema im September 2012 in Deutschland, und ist ein Vorlauf für eine Woche mit internationalen Aktionen im Jahr 2014. Gruppen, Organisationen und Individuen von mindestens sieben verschiedenen Ländern werden daran teilnehmen, und ihre Aktionen werden auf der WRI-Webseite und der Webseite des deutschen Netzwerks dokumentiert werden.

Nachdem die englische Fassung des Buches veröffentlicht worden ist, wird Owen für die übrigen drei Monate seines Engagements den Schwerpunkt auf die Erstellung einer Webseite legen, die als eine Art von Dokumentation der Militarisierung junger Leute in der ganzen Welt in ihren verschiedenen Formen dienen wird. Sie wird auch eine Datenbank mit visuellen, akustischen und literarischen Quellen enthalten, die das hervorheben und bekämpfen. Die Menschen werden in der Lage sein, über den Moderator an die Webseite Inhalte zu liefern. Diese Webseite wird das WRI-Netzwerk in die Lage versetzen, das Projekt voranzutreiben, indem sie anzeigt, welches die Prioritäten sein sollten.

2.2.4 Das Komitee für das Programm “Das Recht das Töten zu verweigern” (RRTK-Komitee)
Das Komitee für das Programm “Das Recht das Töten zu verweigern” ist weiterhin in regelmäßigem Kontakt. Diese Arbeit war besonders während der Zeit des Übergangs schwierig und lieferte Hannah und Owen dringend benötigte Sachkenntnis und Hilfe (moralische und professionelle)
Wir trafen Bedia persönlich nach dem Ratstreffen von Bilbao im September. Seitdem haben wir monatliche Telefonkonferenzen abgehalten und sind in regelmäßigem Emailkontakt.

Milena Romera von der Acción colectiva de objetores y objetoras de conciencia (ACOOC) in Bogotá, wurde eingeladen, beim Komitee mitzumachen und tat das im April 2013. Das Komitee besteht daher nun aus Rachel Brett (Quaker United Nations Office, Genf), Adriana Patricia Castano Roman (Red Juvenil de Medellin, lebt jetzt in Venezuela), Boro Kitanoski (Peace Action, Makedonien), Oskar Castro (War Resisters' League, USA), Milena Romera (ACOOC, Kolumbien), Igor Seke (aus Serbien, lebt jetzt in Mexico), mit Sergeiy Sandler (New Profile, Israel), der das Komitee einlädt, und Hannah und Owen von der WRI.

Unser nächstes teilweise physisches Treffen ist für Oktober 2013 in Kolumbien geplant, wenn mindestens vier von uns in Bogotá zusammen sein werden und andere online dazu kommen. Wir sind froh, unser Treffen mit einem anderen zusammenlegen zu können und auf diese Weise sowohl die Ausgaben wie die Umweltbelastung verringern.

2.2.5 Auswertung
Leistungen

  • Das Wagnis des KDV-Handbuchs, das ziemlich intensive Arbeit erforderte und jetzt eine unschätzbare Quelle für KDVer in der ganzen Welt darstellt. Es kann auch genutzt werden, um bei Staaten und Menschenrechtsorganisationen das Verständnis für Angelegenheiten (und Bestrafung) der KDV zu fördern.

Challenges

  • The staff changeover inevitably reduced the capacity of the programme for some months, as the handover was a focus from September – December 2012, followed by a period of learning and adjustment.
  • Die Fortsetzung des Schwerpunktes zum Kampf gegen die Militarisierung der Jugend, wobei der Impuls aufrechterhalten wurde, der bei der Konferenz in Darmstadt im Juni 2012 angefangen hat, eingeschlossen die Veröffentlichung der Broschüre „Sowing Seeds: The Militarisation of Youth and How to Counter It“.

Herausforderungen

  • Der Wechsel in der Leitung hat unvermeidlich für einige Monate die Kapazität des Programms verkürzt, da der Übergang ein Schwerpunkt von September – Dezember 2012 war, gefolgt von einer Zeit des Lernens und Korrigierens.

3. Die WRI in den Regionen

Für dieses Kapitel sind die Mitgliedsorganisationen in den verschiedenen Regionen zuständig, und die Verknüpfungsarbeit, die die WRI unternimmt.

3.1 Afrika

Gewaltfreier Widerstand ist in Afrika lebendig wie nie, und die Mitglieder der WRI in Afrika ebenso wie die Diaspora sind Teil dieser Lebendigkeit, widergespiegelt in den Erfolgen des afrikanischen Austauschs über Training in Gewaltfreiheit, der 2012 in Johannesburg abgehalten wurde, und die Bildung eines afrikanischen Netzwerks für Gewaltfreiheit und Friedensaufbau – wie im letzten Jahresbericht dargestellt. Die Hauptarbeit dieses letzten Jahres lag auf der geplanten internationalen WRI-Konferenz „Kleine Aktionen große Bewegungen: Das Kontinuum der Gewaltfreiheit“, die in Kapstadt/ Südafrika im Juli 2014 stattfinden soll. In Südafrika gibt es ein organisierendes Komitee, gebildet von Laura Pollecut, Sipho Theys, Terry Crawford Browne, Nozizwe Madlala and Jeremy Routdlege. Dieses Komitee hat schon eine Menge Arbeit zur Vorbereitung der Konferenz geleistet und wird der Hauptgastgeber der WRI für die Konferenz in Kapstadt sein. Das Komitee hat sich verschiedene Male getroffen und wird für den Erfolg der Konferenz in Kapstadt entscheidend sein.

Das afrikanische Netzwerk hat hauptsächlich durch seine Email-Liste funktioniert, wo die Mitglieder über ihre Aktivitäten berichten, aber auch Ideen für die Konferenz in Kapstadt austauschen. Es gibt Pläne für ein Treffen des afrikanischen Netzwerks für Gewaltfreiheit und Friedensaufbau, das während der Konferenz von 2014 stattfinden soll, wo Entscheidungen über zukünftige Projekte für das Netzwerk fallen sollen. Es gibt auch Netzwerkaktivitäten, im Rahmen des Aufbaus der Konferenz geplant sind. Elavie Ndura und Matt Meyer, die Mitglieder der WRI Afrika-Arbeitsgruppe und Afrika-Netzwerkes, nahmen teil am Wiederaufbau der Vereinigung für Friedensforschung Afrika (AFPREA), beide bei Treffen in Japan und bei nachfolgenden Online-Forums, mit neuen Grundlagen für dieses Netzwerk in Nigeria (und Mit-Koordination der Internationalen Vereinigung für Friedensforschung in Sierra Leone). Gespräche mit den leitenden Persönlichkeiten beider Vereinigungen haben zu einem vorläufigen Einverständnis geführt, dass die ARPREA an der Konferenz im Juli 2014 teilnimmt und mithilft, sie bekannt zu machen, und sich engagiert bei der weiter laufenden Zusammenarbeit mit dem Netzwerk Afrika.

Als Teil des ganzen Prozesses für Kapstadt 2014 hat die WRI verschiedene Artikel über afrikanische Kämpfe in den verschiedenen WRI-Rundbriefen gebracht und mit dem WRI-Netzwerk einige der Themen ausgetauscht, die für die Konferenz zentral sein werden. Das wird sich im folgenden Jahr fortsetzen und intensivieren. Zusätzlich war die WRI in Kontakt mit verschiedenen bedeutenden Webmagazinen, damit diese über die Konferenz und verwandte Themen und Initiativen berichten und Informationen über sie liefern. Verschiedene Mitglieder der Arbeitsgruppe Afrika waren engagiert, Artikel zu veröffentlichen und Bücher zu Aspekten von Gewaltfreiheit in Afrika vorzubereiten, eingeschlossen Analysen des sogenannten Arabischen Frühlings.

3.2 Europa

Das letzte „offizielle“ Treffen des europäischen antimilitaristischen Netzwerks fand vor mehr als einem Jahr statt als Teil der Aktion „NATO-Spiel vorbei“, 2012 in Brüssel. Doch der europäische Trainingsaustausch, der in Ieper/ Belgien abgehalten wurde, war eine Initiative der WRI und des belgischen WRI-Mitglieds Vredesactie und in Zusammenarbeit mit anderen Gruppen, die Mitglieder des europäischen antimilitaristischen Netzwerks sind. Über die ganze Arbeit des europäischen antimilitaristischen Netzwerks, das gewaltfreie direkte Aktionen gegen die NATO, Militärinterventionen und -Infrastruktur durchgeführt hat, waren Trainings in Gewaltfreiheit immer Teil der Aktionsplanung. Ein Treffen mit dem Schwerpunkt auf Training war ein nächster Schritt bei der Arbeit dieses Netzwerks, das in der Zukunft weiterhin gemeinsame Aktionen und andere Formen der Zusammenarbeit plant.

Die nächste internationale Aktion des Netzwerks wird im August und September sein, wenn Mitglieder des Netzwerks sich in Burghfield, GB treffen werden, um an einem internationalen Abrüstungscamp der Trident Ploughshares teilzunehmen. Das Camp wird über zwei Wochen gehen, und der 2. September ist der internationale Aktionstag. Wir werden den Slogan „Krieg beginnt hier“ nutzen und das Rosa Thema. Am Tag nach der Aktion wird es ein informelles Treffen des europäischen Netzwerks geben.

Das Camp ist Teil der Kampagne Action AWE, die daran arbeitet, die Produktion von Kernwaffen in den Atomwaffenfabriken von Aldemaston und Burghfield (Berkshire, UK) zu stoppen.

Unter dem Namen „Krieg beginnt hier“ gab es ein Aktionscamp vom 12. – 19. September 2012 in Deutschland, das gegen einen Ort für militärisches Training protestierte. 2013 gab es ein zweites Camp (im Juli). Weitere Infos unter: http://www.warstartsherecamp.org/en/

3. 3 Lateinamerika

Das lateinamerikanische Netzwerk ist weiterhin hauptsächlich ein Raum zum Austausch von Informationen zwischen antimilitaristischen Gruppen in der Region. KDV, die historisch der Kampf war, der das Netzwerk zusammengebracht hat, ist jetzt weniger Schwerpunkt für AntimilitaristInnen, da sie nach anderen Formen suchen, in denen Militarismus in der der Region präsent ist, zum Beispiel die Beziehung zwischen Gesellschaften, die die Rohstoffe ausbeuten und die Militarisierung örtlicher Kommunitäten.

Die Lage in Paraguay, der Staatsstreich nach den Parlamentswahlen und das Massaker von Curuguaty blieb eines der Hauptthemen, die innerhalb des Netzwerkes verhandelt wurden. Pelao Carvallo, der ein Mitglied von Articulación Curuguaty ist, hat das Netzwerk über die Ereignisse in Paraguay auf dem Laufenden gehalten. Eine Erklärung zur Unterstützung des gewaltfreien Widerstandes in Paraguay (http://wri-irg.org/node/20426) wurde beim letzten Treffen des Rates der WRI in Bilbao entworfen, bei dem auch Pelao Carvallo, Rafael Uzcátegui, Lexys Rendón und Igor Seke anwesend waren – alles Mitglieder des Netzwerkes.

Die Ereignisse in Venezuela – die Wiederwahl von Hugo Chavez, sein Tod und die nachfolgende Wahl von Nicolás Maduro – waren Gegenstand andauernder Diskussion innerhalb des Netzwerkes, wo unterschiedliche Positionen über die Lage in Venezuela ausgedrückt wurden. Das Exekutivkomitee der WRI verschickte eine Erklärung (http://wri-irg.org/node/21660) zur Unterstützung von PROVEA, der venezolanischen Organisation für Menschenrechte, die nach der Wahl von Nicolás Maduro von der Regierung angegriffen wurde. 2011 hatte PROVEA eine Delegation der WRI nach Venezuela beherbergt.

Als Teil der Aktivitäten des Weltaktionstags gegen Militärausgaben brachte das lateinamerikanische Netzwerk eine Erklärung heraus (http://wri-irg.org/node/21528), die von vielen unterzeichnet und weit verbreitet wurde. Die ACOOC in Bogotá/ Kolumbien bereitete ein Straßenaktionskonzept für den Weltaktionstag vor, bei dem die Menschen wählen sollten, wofür öffentliche Gelder besser ausgegeben werden sollten als fürs Militär. Die ACOOC war auch die gastgebende Organisation der internationalen Konferenz zum Widerstand gegen Kriegssteuern und Kampagnen zu Friedenssteuern (http://www.peacetaxconference.org/en/).

Es gibt Pläne, im November 2013 in Caracas/ Venezuela ein Training für Trainer in gewaltfreier Aktion abzuhalten, bei dem es auch ein regionales Netzwerktreffen geben wird.

3. 4 Naher Osten

Die WRI-Mitglieder New Profile (Israel) und No to Compulsory Military Service (Ägypten) – die ihren Aufnahmeantrag für die WRI 2013 beim Rat der WRI stellen werden – haben eine gemeinsame Erklärung verabschiedet: 'Freedom to Conscientious Objectors in the Middle East'. Die Erklärung bekräftigt ihre “Unterstützung des Friedens und von KDVern in beiden Ländern, mit der erneuten Bestätigung des Menschenrechtes der Freiheit des Gewissens, Glaubens und Selbstbestimmung.” Sie verurteilt „die Art, in der beide.... Regierungen KDVer behandeln: Natan Blanc, Emad El Dafrawi and Mohammed Fathy.'

Siehe auch 2.2.1.2 Netzwerk der KDVer östliches Mittelmeer, für Informationen über ein verschobenes Treffen für KDVer in der Region des östlichen Mittelmeers.

3.5 Asien

Die WRI hat kein asiatisches regionales Netzwerk, aber das bedeutet nicht, dass es keine Arbeit und Zusammenarbeit mit asiatischen Gruppen gibt.

Im vergangenen Jahr gab es eine Menge Zusammenarbeit mit der Gruppe „World Without War“ (WWW) in Südkorea. Wie bereits im Abschnitt über das Programm „Gewaltfreiheit“ erwähnt, hat die WRI ein Training in gewaltfreier Aktion für TrainerInnen in Südkorea geleitet, bei dem die WWW Gastgeber war. Als Teil der Arbeit der WWW zur Gewaltfreiheit koordinieren sie eine Gruppe von Trainern, die sich regelmäßig treffen, und sie machen Fortschritte bei der Veröffentlichung des Handbuchs der WRI zu gewaltfreien Kampagnen.

Die WWW war seht aktiv beim Widerstand gegen den Bau der Flottenbasis auf der Insel Jeju. Dabei zielen sie auf Samsung, die Firma die die meisten Bauaufträge auf dem Stützpunkt hat. Die WWW hatte gewaltfreie direkte Aktionen gegen Samsung unternommen. Viele davon sind im „Rundbrief über Kriegsprofiteure“ berichtet worden.

In diesem Jahr begrüßten wir auch Rosa Moiwend aus Westpapua als Individualmitglied bei der WRI. Für eine bestimmte Zeit lebte sie in London und betrieb Solidaritätsarbeit mit Westpapua, und sie besuchte regelmäßig das Büro. Sie kam sogar zu unserem Protest gegen die HMRC gegen Kriegssteuern dazu. Rosa hat die WRI bei verschiedenen Anlässen im Zusammenhang mit dem Kampf in Westpapua vertreten.

Subhash Khattel aus Nepal, die wir 2010 bei der Konferenz in Indien kennenlernten, unternahm es, das Handbuch der WRI ins Nepalesische zu übersetzen und zu veröffentlichen. Sie nahm auch an der Online-Diskussion über „Neue Taktiken“ teil.

Der Austausch besteht weiter mit unseren Freunden in Mozda, die 2010 Gastgeber der Konferenz in Indien waren und die uns weiterhin Informationen über ihre verschiedenen gewaltfreien Kämpfe zur Verfügung stellen, eingeschlossen den Widerstand gegen ein Atomkraftwerk.

Auch wenn es kein regionales Netzwerk gibt, zeigen alle diese verschiedenen Formen der Zusammenarbeit, dass es das Potential gibt, in Richtung mehr regionaler Zusammenarbeit zu gewaltfreier und antimilitaristischer Arbeit zu gehen.

3.6 Australien und Ozeanien

Die WRI hat ein Mitglied in Australien und in Papua-Neuguinea und Kontakte zu einigen anderen AktivistInnen durch Konferenzen.

4. Die WRI intern

Dieser Abschnitt beschreibt die verschiedenen Aktivitäten der WRI als Netzwerk oder Organisation – die Arbeit des internationalen Rates, der Exekutive, der Arbeitsgruppen, und berichtet über das Büro, Veröffentlichungen und Erklärungen.

4.1 Ratstreffen 2012

Das Treffen des internationalen Rates der WRI für 2012 wurde vom 15. – 17. September 2012 in Bilbao abgehalten. Es war ein relativ kleines Treffen (mit etwa 25 TeilnehmerInnen, hauptsächlich von Europa und beiden Amerikas), das im letzten Augenblick von der Schatzmeisterin der WRI, Dominique Saillard, organisiert wurde, mit Hilfe unseres örtlichen Mitglieds, KEM-MOC, statt des Treffens, das wir ursprünglich in Medellin/Kolumbien zum selben Datum geplant hatten. Die Absage des Treffens von Medellin wurde in unserem vorherigen Bericht diskutiert, und natürlich auf dem Treffen von Bilbao selbst. Aufgrund der begrenzten Zeit und besonders des begrenzten Geldes, das wir zur Vorbereitung des Treffens ausgeben konnten, war das unser erstes Ratstreffen seit vielen Jahren, dem nicht eine Art von Seminar angegliedert war.

Das Ratstreffen begrüßte zwei neue Mitglieder der Internationale – Centre Delàs aus Barcelona kam als Sektion dazu und das türkische feministische Kollektiv Amargi als assoziierte Organisation. Der Rat wählte auch Christine Schweitzer als Ersatz für Hilal Demir, die das Exekutivkomitee der WRI verließ. In einer weniger formalen Stellung ließ das Komitee, das an der Organisation der nächsten internationalen WRI-Konferenz in Kapstadt/ Südafrika arbeitete, einige neue Mitglieder beim Ratstreffen mitwirken, und ein völlig neues Komitee – das Komitee zur Einwerbung von Spenden – wurde eingerichtet (und hat seitdem regelmäßig gearbeitet).

Eine besondere Diskussion, die wir über die Lage in Paraguay und in der Nachfolge des jüngsten Massakers und Staatsstreichs hatten, führte zu einer Erklärung, die der Rat entwarf und die die WRI am Ende des Treffens herausgab.

Abgesehen davon und dem üblichen Rückblick auf die Programmarbeit des WRI-Büros und der regionalen Netzwerkarbeit, war der zentrale Punkt des Ratstreffen eine ausgedehnte Übung in Vision – die WRI im Jahre 2022 – das wir anleiteten. Es war das erste Mal in einer relativ langen Zeit, dass der Rat der WRI sich einige Zeit nahm, unsere Pläne und Visionen auf mittelfristige und langfristige Zeit zu untersuchen und zu diskutieren.

Nachdem wir uns Zeit genommen hatten, uns die – externen und organisatorischen – Rahmenbedingungen vorzustellen, in denen wir uns selbst nach Ablauf von zehn Jahren vorfinden können, spalteten wir uns in kleine Gruppen auf (unter Benutzung eines Formates wie „Weltcafé“), um praktische Vorschläge zur Struktur des Büros und des Netzwerkes der WRI zu diskutieren und zu erheben, zur Sichtbarkeit der WRI, zum Spendenaufkommen der WRI und allgemeiner zu Engagement. Eine ins Einzelne gehende Zusammenfassung dieser Diskussionen kann in den Aufzeichnungen zum Ratstreffen gefunden werden.

4.2 Rat 2013

Der Rat von 2012 stimmte überein, dass – mit der internationalen Konferenz in Kapstadt am Horizont – das Ratstreffen von 2013 so wenig (zeitliche und finanzielle) Ressourcen wie möglich erfordern solle. Ein Vorschlag der Mitglieder der WRI in Finnland wurde vorläufig angenommen, vorbehaltlich letztlicher Zustimmung durch das Exekutivkomitee. Eventuell könnte die Finanzierung, die wir für das Treffen zu erhalten gehofft hatten, nicht rechtzeitig sichergestellt werden. Nach einer Menge Arbeit unserer finnischen Mitglieder, der Union der KDVer, machte die Union und die WRI-Exekutive gemeinsam die traurige Entscheidung, dass wir in keine Lage sind, einen Rat in Finnland abzuhalten, und die Exekutive entschied sich für die Reservelösung – ein elektronisches Ratstreffen.

Die WRI wird – zum dritten Mal in den letzten zehn Jahren – ein elektronisches Ratstreffen abhalten. Dieser Rat für den 20. bis 30. September 2013 vorgesehen. Diesesmal experimentieren wir mit mehr interaktiven virtuellen Werkzeugen, nutzen Videos, Webinars und Konferenzschaltungen, um diesen elektronischen Rat so interessant und teilnahmefreundlich wie möglich zu machen.

4.3 Vorbereitung für die internationale Konferenz in Kapstadt 2014

Die internationale Konferenz der WRI (und angeschlossene Treffen) werden vom 2. – 11. Juli 2014 in Kapstadt stattfinden, Mitgastgeber ist unser südafrikanisches Mitglied Ceasefire. Die thematische Konferenz mit dem Titel „Kleine Aktionen, große Bewegungen: Das Kontinuum der Gewaltfreiheit“ wird vom 4. – 8. Juli stattfinden, beginnend mit einer öffentlichen Vollversammlung, die von Desmond Tutu eingeleitet wird, mit Jenni Williams von WOZA und Sahar Vardi von „New Profile“. Der thematischen Konferenz voraus geht ein Treffen des bisherigen WRI-Rates (am 2. Juli) und auch der WRI-Versammlung am 3. Juli, die beide zusammenfallen mit einer generellen Beratung zu Gender und Militarismus, eröffnet durch das Programm der „Women’s Peacemakers“. Ein zweiter Tag der Versammlung wird am 10. Juli auf die thematische Konferenz folgen, und der neue Rat wird sein erstes Treffen am 11. Juli haben.

Politisch wird diese Konferenz beurteilt werden hinsichtlich ihres Beitrages, aus der WRI ein globaleres Netzwerk zu machen, speziell bei der Verbesserung unserer Verbindungen in Afrika. Daher bitten wir Mitglieder, sich mit allen Partnern in Afrika in Verbindung zu setzen, die sie haben und sie zur Teilnahme zu bitten. Finanziell kann die Konferenz nicht nur von zentralen Geldern vom Büro und der Spendengruppe abhängen. Der Gemeinderat von Kapstadt hat uns die Nutzung der Stadthalle ohne Mietkosten gewährt, und mit beträchtlicher örtlicher Hilfe tun wir, was wir können, um andere Kosten zu minimieren. Jedoch müssen wir denselben Prozentsatz an zahlenden TeilnehmerInnen erreichen, den wir 2010 in Ahmedabad erreicht haben. Daher drängen wir Mitglieder, die Zweifel aufzuschreiben, die Teilnahme ihrer eigenen Mitglieder zu unterstützen und Solidaritätsspenden für AktivistInnen in Betracht zu ziehen, die sie in anderen Ländern unterstützen.
Der Fortschritt bei der Vorbereitung der Konferenz kann verfolgt werden unter:
https://www.wri-irg.org/southafrica2014.

Herausforderungen

  • Südafrika 2014 zielt darauf ab, Teil eines Prozesses stärker werdenden Antimilitarismus und Gewaltfreiheit in Afrika zu werden und diesen mit der WRI zu verbinden. Bislang sind unsere Anstrengungen jedoch hauptsächlich auf die Konferenz gerichtet.
  • In einer Art, die für das WRI-Netzwerk ziemlich neu ist, wollen wir das, was auf der Konferenz geschieht, mit Personen teilen, die nicht in der Lage sind, physisch anwesend zu sein – zum Beispiel durch soziale Medien und Videoclips.
  • Spendeneinwerbung: Zum Zeitpunkt, wo wir dieses schreiben, haben wir noch ein Jahr vor uns, aber keine nennenswerte Finanzierung stehen.

4.4 Exekutive
Nach dem Rücktritt von Hilal Demir von der Exekutive 2012 war das Ratstreffen in Bilbao einverstanden, Christine Schweizer zu kooptieren, die das Institut für Friedensarbeit und gewaltfreie Konfliktaustragung (IFGK) im Rat repräsentiert. In der Folge hat das Exekutivkomitee zweimal in London getagt (im Dezember und März) und im Juli 13 in Spanien, und hatte verschiedene Telefonkonferenzen. Das Unterkomitee der Exekutive zu Personalangelegenheiten bestand bis Juli 2013 aus Dominique und Sergej, gegenwärtig wird an ein neues Mitglied von außerhalb der Exekutive gedacht, das Dominique ersetzt.

Die Exekutive hat Erklärungen zur Unterstützung von Nazlie Bala herausgegeben, einem Menschenrechtsarbeiter aus dem Kosovo, der bedroht und dann geschlagen wurde, weil er sich für den Einschluss der Vergewaltigten in ein Gesetz zu Gunsten derjenigen, die im Kosovokrieg gelitten hatten, einsetzte, und zur Unterstützung der venezolanischen Menschenrechtsgruppe PROVEA, nachdem sie im Anschluss an die Wahlen von einem Minister der Regierung beschimpft worden war.

Ein Hauptthema der Exekutivtreffen war, im Anschluss an die Übung der Ratsvision, die Vergrößerung der Sichtbarkeit der WRI.

Herausforderungen:

  • Hilals Rücktritt unterstrich das Problem, dass der verfassungsmäßige Wechsel, der die Macht des Rates abgeschafft hat, zu kooptieren, Probleme hervorrufen kann, wenn die Exekutive innerhalb der Wahlperiode ein Mitglied verliert.
  • Die Flugpreise sind zu teuer geworden, um bei jedem Treffen die volle Teilnahme aller zu ermöglichen. Während die Exekutivtreffen angefangen haben, telefonische Teilnahme zu spezifischen Punkten einzuschließen, hoffen (und benötigen) wir weitere Fortschritte darin.

4.5 Arbeitsgruppen

4.5.1 Arbeitsgruppe der Frauen (Women Working Group, WWG)
Auch wenn sich verschiedene Frauen 2011 beim Ratstreffen von Luleå trafen, gab es seitdem keinen Fortschritt darin, die Arbeitsgruppe der Frauen wieder zu beleben. Das bedeutet nicht, dass Genderfragen auf der Tagesordnung der WRI keine Rolle spielten. Ein Beweis dafür ist die starke Verpflichtung verschiedener „historischer“ Mitglieder der Frauen-Arbeitsgruppe, die Anthologie der KDV der Frauen auf Englisch und Spanisch herauszugeben (siehe 4.6.3 unten) Die Vorbereitung der künftigen internationalen Konferenz in Südafrika wäre sicherlich eine sehr gute Gelegenheit, die WWG neu zu organisieren und ihren Beitrag zum Programm und der Durchführung des Treffens zu organisieren.

4.5.2 Queer-Arbeitsgruppe
Die Queer-Arbeitsgruppe der WRI wurde 2011 während des Rates der WRI in Luleå, Schweden aus dem Bedürfnis und mit dem Ziel gegründet, dem antimilitaristischen Kampf ein queeres Gesicht zu geben, in der WRI Raum für queere Personen zu schaffen, queere Theorie und Praxis zu nutzen, um Militarismus zu verstehen und zu bekämpfen, und auch mit dem Ziel, die LGBTQ-Bewegung (Lesben, Schwule, Transgender) zu entmilitarisieren und gegen Pinkwashing zu arbeiten.

Spezifischer identifizierte dieses erste Treffen der Arbeitsgruppe einige spezifische Ziele der Gruppe und Dinge, mit denen gearbeitet werden sollte: Entwicklung von Training in Gewaltfreiheit mit queerer Perspektive (zum Beispiel Arbeit mit Gender aus einem anderen als dem traditionellen binären Geschlechtsmodell); eine Ausgabe des „Zerbrochenen Gewehrs“ über queere Angelegenheiten, die die Aufmerksamkeit dafür weckt, wie Queersein und Antimilitarismus verbunden sind; Austausch von Erfahrungen; Erhalt von Inspirationen und Lernen voneinander, wie der queere und antimilitaristische Kampf in den verschiedenen Kontexten, wo wir leben und arbeiten, miteinander verbunden werden kann.

Durch die Emailliste, die geschaffen wurde, begannen wir einige Artikel und Erfahrungen auszutauschen.

Im Sommer 2012 wurde eine queere Ausgabe von „Das zerbrochene Gewehr“ herausgegeben, eingeschlossen Geschichten über alles Mögliche aus Situationen von LGBTQ-Menschen in den antimilitaristischen Bewegungen überall in der Welt, von Kritiken an Anstrengungen der LGBTQ-Bewegungen, die Haltung „Frag nichts, erzähle nichts“ („Don’t Ask Don’t Tell“) aufzuheben bis dahin, wie queere und antimilitaristische Kämpfe verbunden sind und warum der Antimilitarismus das Queere braucht.

Während eines Trainings für TrainerInnen in Belgien, das von Vredesactie organisiert war, diskutierten die TeilnehmerInnen im November 2012, wie queere Trainings in Gewaltfreiheit zu schaffen wären und wie man mit Gegenunterdrückung bei Trainings in Gewaltfreiheit arbeiten soll, und das wird hoffentlich der Schwerpunkt für eines der folgenden Trainings sein.

4.6 Veröffentlichungen

Alle unsere auf Email beruhenden Veröffentlichungen können auf unserer Webseite gesehen werden. Man kann sie hier abonnieren.

4.6.1 Regelmäßige Veröffentlichungen auf Papier

4.6.1.1 The Broken Rifle
Das zerbrochene Gewehr bleibt weiterhin die vierteljährlich erscheinende Zeitschrift der WRI, die meisten Ausgaben werden auf Englisch, Spanisch, Deutsch und Französisch veröffentlicht.
Seit August 2012 sind die folgenden Ausgaben erschienen:

4.6.1.2 wri-info
Der Email-Newsletter wri-info wird nach Bedarf veröffentlicht - normalerweise für Erklärungen und Ankündigungen der WRI. Er wird auch genutzt, um Geschichten über Kriegsgegner zu verbreiten.

4.6.1.3 Berichte aus der WRI
Dieser neue monatliche elektronische Newsletter wurde im Februar 2013 gestartet. Jeden Monat enthält er fünf Geschichten, sowohl vom Büro als auch von den Mitgliedern. Er ist dazu bestimmt, den Menschen Höhepunkte von kürzlich gewesenen Ereignissen zu geben, ebenso wie sie zu zukünftigen Ereignissen hin zu führen, in einer kurzen und ansprechenden Weise.

4.6.1.4 CO-Update
The CO-Update, produced in English, is the eNewsletter of the Right to Refuse to Kill programme. Der “CO-Update”, auf Englisch produziert, ist der elektronische Rundbrief des Programms “Das Recht das Töten zu verweigern”. Seit Sommer 2012 ist er zweimonatlich herausgekommen. Er enthält neue Informationen über KDV und Rekrutierung in der ganzen Welt, ebenso wie Neuigkeiten über Aktivitäten des Programms.

4.6.1.5 CO-Alert
Die WRI hat ihr Email-basiertes Alarmsystem im Juli 2001 gestartet. Auch wenn es vorher schon ein System für dringende Aktionen gegeben hatte, wurde damals zum ersten Mal die Alarmliste benutzt. Seitdem sind hunderte von KDV-Alarmrufen verteilt worden. Das CO-Alarmsystem ist in die Datenbank der WRI-KDVer integriert worden und wird nun vollständig über die WRI-Webseite organisiert. CO-Alert ist nur auf Englisch verfügbar, auch wenn einige Alarmrufe in anderen Sprachen auf der WRI-Webseite verfügbar sind.

4.6.1.6 warprofiteers' news
Der Email-Rundbrief “War Profiteers News” wird zweimonatlich auf Englisch und Spanisch veröffentlicht. Er war ein wichtiges Werkzeug, um einer großen Palette von Gruppen und Einzelpersonen Informationen zu Angelegenheiten des Profitierens vom Krieg zu liefern, und erleichtert die Vernetzung von Gruppen, die zum Thema arbeiten.

4.6.2 Soziale Medien
In diesem Jahr haben wir eine größere Anstrengung gemacht, mit Menschen zu sozialen Medien zu arbeiten und diese konsequenter zu nutzen. Das bedeutete ein Anwachsen unserer Mitglieder auf sozialen Medien. Wir haben auch in nicht-kommerzielle sozialen Medien expandiert. Das hilft uns, mehr Menschen zu erreichen, aber es ist auch eine politische Entscheidung für uns, nicht kommerziell genutzte Formen sozialer Kommunikationen im Internet zu unterstützen. Wir posten regelmäßig auf Englisch und Spanisch und in andern Sprachen, wann immer möglich.

4.6.2.1 Facebook
Unsere Adresse: http://www.facebook.com/pages/War-Resisters-International/1167499650168…. Wir haben jetzt über 1700 “Freunde”.

4.6.2.2 Causes
Unsere Causes-Adresse: http://www.causes.com/warresisters. Wir haben über 4300 Freunde und nutzen Causes oft, um unsere Rundbriefe zu fördern und regen Menschen oft durch CO-Alarmbriefe an, etwas zu tun.

4.6.2.3 Twitter
Man kann die WRI finden über https://twitter.com/warresistersint. Unsere Anhängerschaft hat sich im letzten Jahr verzehntfacht.

4.6.2.4 Identi.ca
Identi.ca is an open source microblogging service. Find us at http://identi.ca/wriIdenti.ca ist ein nicht kommerzieller Mikroblogging-Dienst. Unsere Adresse: http://identi.ca/wri

4.6.2.5 Diaspora
Ein verbreiteter Dienst für soziale Vernetzung. Unsere Adresse: https://joindiaspora.com/u/warresistersinternational

4.6.3 Bücher
Die WRI hat in diesem Jahr zwei Bücher veröffentlicht.
Objetoras de Conciencia – Antología – eine Fassung in spanischer Sprache von Women Conscientious Objectors - An Anthology, wurde im Januar 2013 veröffentlicht. Es wurde übersetzt von Michelle Renyé, ist auch online erhältlich (http://wri-irg.org/pubs/objetoras-antologia) und wird
verkauft.

Im Juni 2013 wurde das Buch 'Sowing Seeds: The Militarisation of Youth and How to Counter It' im Buchladen Housmans in London vorgestellt. Das Buch wurde von dem Friedensarbeiter Owen Everett zusammengestellt, der bei den Quäkern für Frieden und soziales Zeugnis arbeitet, und enthält Untersuchungen zur Militarisierung der Jugend in der ganzen Welt, Exzerpte von Interviews und Artikel zu speziellen Aspekten der Militarisierung der Jugend. Es ist über unseren Onlineversand hier erhältlich: wri-irg.org/SowingSeeds.

Buch-Resteverkauf: Im Frühjahr 2013 veranstaltete die WRI einen Buch-Resteverkauf mit Schwerpunkt auf die Titel War is a Crime against Humanity: The Story of The War Resisters' International von Devi Prasad, Nonviolent Struggle and Social Defence von Brian Martin und Opening doors to peace. A memorial to Myrtle Solomon herausgegeben von Mitzi Bales. Es gab einigen mäßigen Erfolg, aber es sind immer noch viele Exemplare lieferbar.

Was erreicht wurde:

  • Regelmäßige hochwertige Inhalte durch Das zerbrochene Gewehr, die War Profiteers News und die KDV-Nachrichten – oft in drei Sprachen.
  • Substantielles Anwachsen unserer Gefolgschaft in den sozialen Medien.
  • Nutzung nicht kommerzieller sozialer Medien.

Herausforderungen:

  • Wie immer kämpfen wir, um Übersetzer zu finden, die uns beim Inhalt unserer Rundbriefe und Onlinepräsenz helfen können. Wir sind äußerst dankbar für die ganze Arbeit unserer ehrenamtlichen ÜbersetzerInnen, und wir sind uns bewusst, wie viel Arbeit sie für uns leisten.
  • Auch wenn die meisten unserer Rundbriefe und Veröffentlichungen auf Spanisch und oft ebenso auf Deutsch veröffentlicht werden, gibt es oft eine Verzögerung zwischen der Veröffentlichung auf Englisch und der Veröffentlichung auf Deutsch und Spanisch.
  • Wir haben unsere Anhängerschaft in sozialen Medien sehr vergrößert, und nun müssen wir diese außergewöhnlichen Gelegenheiten in Aktion verwandeln, d. h. in Antwort auf KDV-Alarmrufe, Wahrnehmung unserer Online-Artikel, oder Spenden für die Arbeit der WRI.

4.7 4.7 Erklärungen, Presseverlautbarungen

Seit August 2012 hat die WRI acht Erklärungen herausgegeben, zumeist als Unterstützung antimilitaristischer Aktivisten in der ganzen Welt.
Sie sind alle online erhältlich, und viele sind auch als Presseerklärungen an relevante Medienpools verschickt worden. Von den neuesten erwähnen wir nur:

  • Die WRI unterstützt die venezolanische Menschenrechtsorganisation PROVEA (23. April 2013)
  • Schluss mit dem Töten im Krieg: #entmilitarisieren jetzt: Erklärung der WRI zum Welt-Aktionstag zu Militärausgaben (15. 4. 2013)
  • Die WRI verurteilt „schändliche“ Angriffe auf Nazlie Bala im Kosovo (5. 4. 2013)
  • Gemeinsame öffentliche Erklärung – Griechenland: Wann werden KDV nicht mehr verfolgt? (7. 3. 2013)
  • Die WRI verurteilt das Gerichtsverfahren mit lebenslanger Haft gegen Pinar Selek (14. 2. 2013)
    Kriegssteuern unter Protest bezahlt (16. 1. 2013)
  • Widerstand und Gewaltfreiheit beim Staatsstreich in Paraguay: Erklärung der WRI (25. 9. 2012)
  • Erklärung der Exekutive der WRI zur Verfolgung von Schwulen und Lesben in Zimbabwe (GALZ) (28. 8. 2012)

4.8 Büro

Das Büro in London ist der Knoten in dem Netzwerk, wo alle verschiedenen Aktivitäten zusammenkommen, übermittelt, koordiniert, geplant und mit Spenden unterstützt werden.

4.8.1 Personal
Wie wir bereits im Bericht des letzten Jahre vermerkt haben, war dieses Jahr das eines beträchtlichen Wandels im Büro der WRI, da Andreas Speck, der über zehn Jahre lang die Arbeit für das Programm „Das Recht, das Töten zu verweigern“ gemacht hat und der in vielfältiger Art das Programm und das WRI-Büro im allgemeinen geprägt hat, sich entschieden hat weiterzuziehen und das WRI-Büro zum Ende 2012 verlassen hat. Nach Durchsicht von mehr als 80 Bewerbungen – viele von wahrhaft herausragenden Kandidaten – hat das Auswahlkomitee Hannah Brock ausgewählt, die neue Programmarbeiterin für RRtK zu sein. Hannah kam Anfang September ins Büro, gerade zur rechten Zeit für unser Ratstreffen in Bilbao, bei dem sie anwesend war, und arbeitete zusammen mit Andreas für eine Übergangsperiode bis zum Ende des Jahres (das ist auch eine gute Gelegenheit, dem Joseph Rowntree Charitable Trust zu danken, der unser RRtK-Programm finanziert, für die Zustimmung die zusätzlichen Personalkosten für die ausgedehnte Übergangszeit zu übernehmen).

Seit Januar 2013 hat Hannah die Verantwortung für das RRtK-Programm allein und macht – wie man sicherlich bemerkt haben wird – eine großartige Arbeit. Das Programm „Gewaltfreiheit“ wird die gesamte Zeit über weiter von Javier Gárate betreut, der ebenfalls großartige Arbeit leistet. Beide Mitglieder im Büro halten zusammen mit unserem Friedensarbeiter und internen HelferInnen, die wir von Zeit zu Zeit im Büro haben, regelmäßige Bürotreffen ab, deren Protokolle dem Exekutivkomitee geschickt werden.

4.8.2 Interne und Ehrenamtliche
Die WRI wäre nicht die WRI ohne unsere Ehrenamtliche und Interne, die so schwer für die Organisation arbeiten. Im vergangenen Jahr waren wir äußerst glücklich, Owen Everett als Friedensarbeiter der Quäker zu haben. Owens wichtigste Arbeit betraf die Gegenwehr zur Militarisierung der Jugend. Sein Hauptprojekt war die Herausgabe des Buches „Sowing Seeds: The Militarisation of Youth and How to Counter it”. Er arbeitete auch an einer Untersuchung im Anschluss an die Konferenz zur Gegenwehr gegen die Militarisierung der Jugend 2012 in Darmstadt und koordinierte den internationalen Aktionstag zur Gegenwehr gegen die Militarisierung der Jugend am 14. Juni, ebenso wie viele andere mit dem Büro zusammenhängenden Aufgaben.

Die große Nachricht ist, dass Martyn Lowe nach mehr als 25 Jahren nicht länger ein normaler Ehrenamtlicher bei der WRI sein wird. Er verlegt seinen Wohnsitz nach Liverpool. Doch hat er gesagt, er werde nach London zurückkommen, um bei der Postversendung von Appellbriefen der WRI zu helfen, die zweimal im Jahr stattfindet. Wir wünschen ihm viel Glück in seinem neuen Abenteuer und sagen ihm ein großes Dankeschön für alle seine Jahre als Ehrenamtlicher bei der WRI.

Wir möchten ein großes Dankeschön zu allen ehrenamtlichen Übersetzern/Dolmetschern sagen, die eine gewaltige Arbeit leisten, indem sie uns helfen, unsere Materialien in verschiedenen Sprachen zu haben, es sind: Nayua Abdelkefi, Carlos Barranco, Pedro Ballesteros, Igor Seke, Oscar Huenchunao, Matias Mulet, Laura Perez Poza, Demet Caltekin, Paul Rankin, Rebecca House, Ian MacDonald, Inge Dreger, Gerd Büntzly, Achim Schmitz, Christine Schweitzer, Richard Meakin, Rene Burget, Tikiri, Marion List, Serge Vanden Berghe, Bastien Zara and Ed Neidhardt.

Für die Versendung unseres Appells vom Mai hatten wir die Hilfe von Jess Metheringham, Jess Murray, Jenny McCarthy, Rob Johnson, Kim Edwards und Henry McLaughlin: auch ihnen ein großes Dankeschön.

5. Finanzen und Spendenaufkommen

Finanziell war 2012 kein gutes Jahr – wieder einmal, könnten wir sagen. Wir waren nicht in der Lage, unser chronisches Defizit durch eine zusätzliche Spende zu mildern. Und die Ergebnisse können auf unserer Graphik, die die Entwicklung von 10 Jahren zeichnet, klar abgelesen werden.

Doch sollten wir diese Situation nicht als Fatalität behandeln. Wie man weiß, mussten wir schwierige Entscheidungen treffen, etwa das, unser Ratstreffen von 2013 abzusagen. Und wir halten natürlich ein Adlerauge auf unsere täglichen Ausgaben für Büro und Programme. Natürlich hat diese Art von Maßnahmen, auf die Kosten zu schauen, eine bedeutende Wirkung auf alle unsere politischen Entscheidungen, und wenn wir nicht unser Personal verringern wollen (was wir als absolute letzte Maßnahme betrachten), können wir keine substantiellen Sparmaßnahmen mehr ergreifen.

Auf der positiveren Seite können wir einige Sachen hervorheben:

  • Seit Andreas das Büro verlassen hat, haben wir unsere Buchhaltungsarbeit in die Hände von Andy Hancock gelegt, Mitglied einer Kooperative, die ebenso die Buchhaltung einer anderen Friedensorganisation wie Peace News in den Händen hat. Seinen Rat und seine Fachkenntnis zu bekommen, hat uns einigen Geistesfrieden gegeben und erlaubt uns, an unseren täglichen finanziellen Routinen einige Korrekturen vorzunehmen.
  • Die finanzielle Unterstützung des WRI-Netzwerks bleibt sehr unbefriedigend, aber wir sehen mit Vergnügen, dass wir in der Lage waren, ein ähnliches Aufkommen wie 2011 zu erreichen, als der allgemeine Schnitt für öffentliche oder private Finanzierung für NROs auch einige unserer Mitglieder in Europa betroffen hat.
  • Der Joseph Rowntree Charitable Trust hat uns einen weiteren spürbaren Beweis für seine langdauernde Unterstützung für unser Programm “Das Recht das Töten zu verweigern” gegeben: Diese Stiftung der britischen Quäker hat ihre gewöhnliche 4-Jahresspende durch einen substantiellen Zuwachs überboten, um eine viermonatige Übergangszeit zwischen dem scheidenden und dem neu dazu kommenden Programmarbeiter zu finanzieren. Das hat Hannah im letzten Jahr zwischen September und Dezember erlaubt, von einem tiefgreifenden Übergangstraining von Andreas zu profitieren.
  • Das Wichtigste, wir waren in der Lage, eine kleine Arbeitsgruppe für Spendenarbeit zu schaffen, die angefangen hat, der Exekutive und den Hauptamtlichen frische Energie zu bringen. Wir wollen hier Frank Feiner von PAIS und Henry McLaughlin von der britischen Kampagne gegen den Waffenhandeln danken, die regelmäßige Mitglieder dieser Gruppe sind, ebenso wie Jan Ruyssenaars, der uns auch zu spezifischen Themen berät.

Wenn wir nun zur Strategie und zu den zahlreichen Punkten übergehen, die wir anzugehen versuchen, um der WRI das Mittel zu einer langfristigen Stabilität zu geben, muss diese, um ihr politisches Engagement aufrechtzuerhalten, folgendes erreichen:

Das Spendenaufkommen durch das Netzwerk der WRI zu vergrößern, ist vielleicht das schwierigste Ziel, das wir erreichen müssen, doch wäre es auch das wirksamste und würde uns mit einer viel höheren finanziellen Autonomie und mehr politischer Freiheit ausstatten.

Ein weiterer großer Punkt besteht darin, den Rückgang individueller Spenden zu stoppen und umzukehren, ebenso wie die Anregung an unsere langfristigen Unterstützer, die WRI in ihrem Testament zu bedenken, wie man an unserem Appell vom April dieses Jahres gesehen hat.

Auf der Seite des Spendeneinwerbens ist eine unserer Hauptprioritäten das Programm für Gewaltfreiheit, und wir schicken eine Anzahl von Bewerbungen aus, mit einem ersten ermutigenden Ergebnis: eine Spende von £ 5,000 von der British Lush Foundation. Wir haben noch einen großen Weg vor uns, um die Kosten des Programms zu decken, aber dies ist ein gutes Zeichen für die Zukunft.

Unsere zweite große Priorität ist 2014 die internationale Konferenz in Südafrika. Auch wenn wir noch kein Spende sicher haben, haben wir eine in ihrer Art sehr bedeutsame Unterstützung vom Rathaus von Kapstadt bekommen und erhalten viel Ermutigung von dem starken organisatorischen Engagement unserer südafrikanischen Partner.

Schließlich wollen wir erwähnen, dass auf der strategischen Seite unsere größte Herausforderung die sein wird, von einem meistens ereignisbasierten Spendeneinwerben (von Ratstreffen zu internationalen Konferenzen oder Seminaren) zu einem viel integrierteren und prozessorientierten Spendenwerben zu kommen.

Alles das wird keine leichte Aufgabe sein, und die Exekutive der WRI und die Spendenarbeitsgruppe wird sich regelmäßig mit dem WRI-Netzwerk in Verbindung setzen, um ihre Finanzplanung ins Werk zu setzen. Wri brauchen unsere Mitglieder und individuelle Geber, um unseren Anstrengungen einen signifikanten Auftrieb zu geben.

6. Ausblick auf das kommende Jahr

Organisatorisch wird das kommende Jahr zweifellos von der geplanten internationalen Konferenz in Kapstadt, Südafrika bestimmt sein. Es wird für die WRI das erste Mal sein, dass man sich nicht nur in Südafrika, sondern überhaupt auf dem afrikanischen Kontinent trifft. Intensive Netzwerkarbeit geht der Konferenz voraus, und wir hoffen in der Lage zu sein, die Gelegenheit zu nutzen, um neue Verbindungen nach Gruppen in Afrika aufzubauen als auch die Verbindungen zu den Gruppen wiederzubeleben und zu stärken, die bereits unsere Mitglieder sind. Die Konferenz wird ziemlich teuer sein, und wir brauchen alle Hilfe vom Netzwerk der WRI, um sie stattfinden zu lassen.

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