Ebola, ein militarisiertes Virus

621st Contingency Response Wing

621st Contingency Response Wing

Koldobi Velasco

Die Anzahl der Todesfälle durch Ebola in Guinea, Sierra Leone und Liberia übersteigt bereits die Zahl 5000, berichtete der Leiter der Mission der UNO für die dringliche Antwort auf Ebola (UNMEER). „Die am meisten von der Epidemie betroffenen Länder, die Not leiden, um die Ansteckungen in Grenzen zu halten, stehen vor einer neuen Herausforderung, denn die Experten sagen voraus, dass mehr als eine Million Menschen in der Region Nahrungsmittelhilfe benötigen“, sagte Elver in einer Presseerklärung.

Wir verstehen das so, wie es die „Ökologen in Aktion“ ausführen, dass dieses eine weitere Konsequenz der Weltordnung ist, die von der Finanzmacht ausgeübt wird, in der die Verteilung der Ressourcen, weil ungleich und ungerecht, in vielen Ländern die Entwicklung verhindert, so dass diese aufgrund des Ausschlusses und Mangel am Elementaren zu Krankheitsträgern werden und Feuerstellen des Terrorismus anzünden.

Die angebliche Antwort auf die Entwicklung von Ebola auf dem afrikanischen Kontinent mit dem Einsatz von Militär ist ein weiteres Beispiel für die als Ideologie verstandene Militarisierung, die den Soldaten für das Funktionieren der Gesellschaft eine vorherrschende Funktion und Stellung zuschreibt. Es ist die Verherrlichung und der Primat der Werte und Modelle des militärischen Verhaltens über die zivilen: Autorität, Diszipilin, hierarchische Ordnung, Gehorsam, Homogenisierung des Denkens, Mythifizierung des Gebrauchs von Gewalt zur Lösung von Konflikten.

Jordi Calvo beschreibt es so: „Es ist eine Krise, die im März begann und im August von der Weltgesundheitsorganisation zu einem internationalen öffentlichen Gesundheitsnotstand erklärt wurde. Auf dem Gelände muss eine einzige NGO (MSF) 60 % der existierenden Betten bereitstellen, um die Ebolapatienten zu versorgen. Um die aktuellen Nöte zu beheben, brauchte es viermal mehr Mittel für Gesundheitseinrichtungen.“ Und man schickt Soldaten, deren Aufgabe, wie außerdem geplant ist, im Bau liegen soll... Daher fragen wir uns, sind diese Menschen, deren Befähigung im Töten liegt, diejenigen, die in Afrika auf diese Notlage antworten müssen? Welchen Interessen der USA entspricht dabei der afrikanische Kontinent?“

Die Militärs haben eine Kernfunktion, nämlich die Verteidigung der Interessen der Reichsten und somit ihrer multinationelen Gesellschaften, die sich überall in der Welt befinden. Somit sind sie logistische Hilfe für die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen und notwendig, um dieses Modell der kapitalistischen Ausbeutung aufrecht zu erhalten, auf Kosten der Zerstörung des menschlichen Lebens und des Planeten.

So stellt sich das auch in Afrika dar.

Von Seiten der Regierungen werden Ressourcen, die der Gesundheit, Bildung, den sozialen Diensten, Lebensmitteln etc. dienen, abgezogen, das heißt, für die Befriedigung der Grundbedürfnisse, und sie werden für Militärausgaben bestimmt, wozu das Verschicken von Truppen für „auswärtige humanitäre Missionen“ gehört. Diese sind nichts anderes als eine Verschleierung der wahren Interessen, die die Soldaten verteidigen. Diese Situation des Raubes von Ressourcen für die wahre menschliche Sicherheit erzeugt einen prekären sozialen Kontext und noch mehr Verwundbarkeit, so dass jede Art von Situationen, die auf bessere Weise gemeistert werden könnte, im Gegenteil geschwächt wird und es schließlich eine militarisierte Antwort gibt. Zusammenfassend greift man die Bevölkerung von der strukturellen Gewalt her an, schafft die Opfer und bietet nachher die Rettung an, bei der immer der Kriegshandel gewinnt. Es sind pyromanische Feuerwehrleute, die sich mit humanitärer Funktion verkleiden.

Daher ist es keine Lösung, ein Kontingent von 3000 Soldaten zu schicken, sondern reine Propaganda der USA, die nur die militärische Gewalt einzusetzen weiß, in die sie eine große Menge an Ressourcen steckt, um Konflikte und Notlagen zu lösen. Es ist nicht in Ordnung, dass man Truppen schickt, um eine Epidemie zu bekämpfen: In den betroffenen Gebieten braucht es Materialien und menschliche Ressourcen, aber keine Waffen und Heere.

Militärtruppen zu schicken, um angeblich, laut Obama „Ebola auszurotten und Einrichtungen zu bauen, wo man die Kranken behandeln kann“, erzeugt auf der Wirtschaftsseite mehr Ausgaben und verschärft das Unhaltbare der Situation, im Sozialen eine Militarisierung und Legitimation der Militärs, kulturell eine Unterstützung der Gewalt als Weg zur Lösung von Konflikten und politisch eine Ablenkung der Aufmerksamkeit von den wahren Ursachen dieser Tatsachen von Ungerechtigkeit und struktureller Gewalt. Kurz und gut mehr Elend, mehr Unterdrückung, mehr Verschleierung, mehr Geld für die Kriegswirtschaft..., mehr Aufrechterhaltung dieser ungerechten und gewaltsamen Ordnung.

Als unterschiedliche antimilitaristische und gewaltfreie Organsiationen müssen wir weiterhin eine andere Form Politik zu machen verteidigen, ein anderes Paradigma für menschliche Sicherheit und Aufmerksamkeit auf die Situationen von gesundheitlicher Not, wie die vornehmliche Investition in internationale Solidarität und Unterstützung, statt Waffengewalt zivile und nicht militärische Arbeitsplätze, sowie die Anklage der Komplizenschaft zwischen Plünderung und Militarisierung. Wir werden weiter die Abrüstung der Militärstützpunkte in unseren Ländern fordern und die gewaltlose Lösung der Konflikte verbreiten; außerdem das Ende der Situation struktureller Gewalt, die bereits ein Weltkrieg ist mit mehr Opfern als einer der vorherigen.

Die Ebola-Epidemie ist eine weitere Ausflucht, um weiterhin Afrika zu militarisieren und mehr Militär in den verschiedenen Ausbeutungszonen des Kontinents zu stationieren, um die Interessen der Reichsten auf Kosten der Verarmung und des Todes der Mehrheit der Bevölkerung zu verteidigen. Ein Virus, der mehr tötet als Ebola, die Militarisierung. Impfen wir uns gegen die Lügen und decken wir die Wahrheiten auf.

Übersetzung aus dem Spanischen: Gerd Büntzly

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