Nonviolence Training

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Das Zerbrochene Gewehr, Nr. 95, März 2013

Javier Gárate

Ist Strategie zu einem Modewort in den gewaltfreien sozialen Bewegungen geworden? Ich frage mich das seit ich wiederholt bei Treffen solcher Bewegungen höre: "Wir müssen strategisch sein" oder "Warum interessieren sich die Leute nicht für Strategien?". Es scheint, dass wir Strategie mit Effektivität und Erfolg assoziieren. Wenn ein bestimmtes Problem geändert werden soll, ist dann eine klare Strategie der Hauptschlüssel zu dem, was Bewegungen erreichen können? Wenn ja, was macht dann eine gute Strategie aus? Und was hilft Gruppen, solche Strategien zu entwickeln? Diese Fragen haben wir uns bei War Resisters' International seit vielen Jahren gestellt.

Wenn wir an sozialen Wandel denken, denken wir häufig an Proteste, Kampagnen und direkte Aktionen. Dies sind essenzielle Möglichkeiten um „Nein“ zu zerstörerischen Praktiken und Institutionen zu sagen!

Permaculture farmers in El Salvador

Allerdings ist es gleichermaßen wichtig, dass wir konkrete Alternativen aufbauen, in denen wir zu der Vision der Welt, die wir wollen, „Ja“ sagen. Begründet auf der gleichen Machtanalyse wie unsere gewaltlosen direkten Aktionen, können „konstruktive Programme“ mächtige Akte des Widerstands darstellen. Konstruktive Programme demonstrieren radikale Alternativen – zum Beispiel zum Militarismus und den Ursachen des Klimawandels – die unsere Welt dringend braucht, und setzen sie im Hier und Jetzt in die Tat um.

Die zweite Ausgabe des Handbuchs für Gewaltfreie Kampagnen kam auf Englisch 2014 heraus und wurde auf der internationalen Konferenz in Kapstadt vorgestellt. Das Buch ist jetzt mit Hilfe einer Crowdfunding-Kampagne ins Spanische übersetzt worden und kann in unserem Webshop bestellt werden: /node/24916

Das Handbuch enthält eine Sammlung von Geschichten, Strategien, Taktiken und Übungen für Trainings, um Gruppen zu unterstützen, die gewaltfreie Aktionen für sozialen Wandel durchführen wollen. Es wurde von über 30 Menschen aus vielen verschiedenen Ländern und Kontexten aus dem Netzwerk der WRI verfasst.

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Liebe Freunde,

Im Südsudan werden die Samen der Gewaltfreiheit gesät und gepflegt von der Organisation für Gewaltfreiheit und Entwicklung, (Organisation for Nonviolence and Development, ONAD), einem Mitglied der War Resisters‘ International.
Trotz der Änderungen von Haltungen und Verhaltensweisen von Einzelpersonen und Gruppen als Ergebnis der Trainings von ONAD glauben viele Menschen immer noch, bewaffneter Kampf könne die Veränderungen bringen, die sie sich erhoffen. Im Südsudan ist die Gesellschaft stark militarisiert, weil einige Zivilpersonen Waffen besitzen. Während die einen ihre Gewehre an die Regierung übergeben haben, ist die Abrüstung von Kopf und Herz gleichermaßen notwendig, wenn wir eine weitere Militarisierung der Gesellschaft verhindern wollen.

Dieser Artikel entstand aus Material, welches in dem Handbuch für Gewaltfreiheit veröffentlicht wurde und aus einer Session über Gender und Gewaltfreiheit bei dem internationalem Trainingsaustausch von WRI, in Bilbao im Oktober 2008.

Es mag sich nach einer Selbstverständlichkeit anhören, dass wir sowohl Männer als auch Frauen an unserem Kampf gegen den Krieg und die Ungerechtigkeit beteiligen wollen. Jedoch, um die Talente, die Energie und die Kenntnisse aller Beteiligten zur Geltung bringen zu können, müssen wir Genderbewusstsein dabei entwickeln, wie wir uns organisieren, wie wir unsere Kampagnen entwerfen und wie wir unsere Trainings für die Aktionen durchführen.

Am 16. 11. 1989 wurden sechs Jesuitenpriester, ihre Mitarbieterin und ihre minderjährige Tochter in El Salvador umgebracht. Ein Untersuchungsausschuss des US-Kongresses stellte fest, dass die Verantwortlichen für das Massaker in der US-Armeeschule „School of the Americas“ (SOA) in Fort Benning, Columbus, Georgia, USA, ausgebildet worden waren. Das ist nur der bekannteste Vorfall in der Geschichte der Schule, dasss sie ein Spezialtraining für Lateinamerikanisches Militärpersonal anbot, das bekannt dafür war, Scheußlichkeiten begangen zu haben und Folter auszuüben.

Editorial

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Herzlich willkommen zur ersten Ausgabe des “Zerbrochenen Gewehrs”, das nur in elektronischem Format erscheint. Wenn du unsere vierteljährliche Publikation erhalten möchtest, kannst du sie abonnieren, indem du http://lists.wri-irg.org/sympa/subscribe/thebrokenrifle eingibst oder eine Email an thebrokenrifle-subscribe@lists.wri-irg.org sendest.

Malmö, 17.-21.9.2008

Als Teil des Europäischen Sozialforums in Malmö organisieren verschiedene antimilitaristische und Friedensgruppen das Europäische Friedensforum (European Peace Action Forum - EPA).

Das Forum wird seinen Schwerpunkt auf 4 Themen setzen: Die Nato und die Militarisierung der EU, Atomwaffen, die Militarisierung des Weltraums und der internationale militärisch-industrielle Komplex.

Brainstorming

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Warum wählen wir Gewaltfreiheit?

Brainstorming ist eine Gruppentechnik, um eine große Anzahl von Ideen in einer begrenzten Zeitspanne zu erzeugen. Die meisten von uns haben wahrscheinlich Brainstorming in ihrer politi- schen Arbeit angewendet, um Beschreibungen (d.h. Was ist Gewaltfreiheit?) zu entwickeln oder Fragen (d.h. Welche Taktiken würden uns beim Erreichen unserer Ziele helfen?) mit so vielen Ideen wie möglich zu beantworten. Es ist ein gutes Werkzeug für Treffen und Gewaltfreiheitstraining, da die Leute durch den Fluss von Antworten angespornt werden.

Säulen der Macht

In ein umgekehrtes Dreieck, das von Säulen getragen wird, wird das Problem (z. B. „Krieg") geschrieben. Die Gruppe soll nun die Institutionen beschreiben, die das Problem unterstützen (also das Militär, Konzerne, Regierungspolitik, Unterstützung durch die Bevölkerung, Medienkonzerne usw.), und die dem System zugrunde liegenden Prinzipien benennen (also Rassismus, Sexismus, Gier, Lügen usw.).

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